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In Zeiten, in denen Öl nicht unbedingt knapp, aber zumindest sehr teuer wird, die Energieerzeugung an immer höhere Auflagen gebunden ist und somit die Strompreise auch kontinuierlich steigen, ist es nicht mehr lange selbstverständlich, dass der Strom in Hülle und Fülle aus der Steckdose kommt - ganz egal welche Farbe er hat. Ein oftmals unterschätzter Faktor beim Kauf von Computersystemen ist deren Energiebedarf. Beim Autokauf ist es schon Gang und Gebe, dass niemand mehr ohne die Angabe des Spritverbrauchs auf 100 Kilometer ein Auto guten Gewissens kauft. Bei Computern und deren Bauteilen geben die Hersteller zwar den Stromverbrauch mittlerweile schon mit an - allerdings wird beim Kauf von den wenigstens darauf geachtet. Nichtsdestotrotz widmen wir uns diesem Thema seit kurzem in unseren Testberichten.
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Mit einem simplen Voltcraft Energy Check 3000 kann man prüfen, wieviel Watt der gesamte Computer tatsächlich aus der Steckdose zieht. Das Gerät wird einfach zwischen Steckdose und Computer gesteckt und ermittelt fortlaufen den Energieverbrauch aller angeschlossenen Geräte. Wir ermitteln demnach den Verbrauch von:
- einem Intel Celeron D 335 bzw. AMD Sempron 3100+ Prozessor
- 2x 256 MB TwinMOS PC3200 RAM
- einem MSI PT880 NEO FISR bzw. dem Gigabyte K8NS Mainboard
- einer Sapphire Atlantis Radeon 9800 Pro Grafikkarte
- einer Western Digital WD400BB-00CAA0 40GB Festplatte
- einem Phillips RWDV2010 Combolaufwerk
Als Stromversorungseinheit kommt immer noch das schon seit langem bewährte TSP 350 Watt-Netzteil zum Einsatz, welches univserell sowohl für AMD als auch für Intel Plattformen einsetzbar ist. Von diesem Vorteil machten wir auch Gebrauch, da unterschiedliche Netzteile für die beiden Plattformen das Testresultat verfälschen würden. Aufgrund von unterschiedlichen Leistungsaufnahmen könnte so das eine oder andere System bevorteilt werden. Gemäß den gleichen Testbedingungen haben wir folgende Daten ermitteln können:
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Celeron D 335 (2,8GHz) |
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Sempron 3100+ (1,8GHz) |
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Celeron D 335 (2,8GHz) |
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Sempron 3100+ (1,8GHz) |
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In beiden Tests, sowohl unter Nutzlast im Desktop-Betrieb als auch unter Volllast, welche mit einem FutureMark 3DMark03 Durchlauf generiert wurde, verbraucht die Intel CPU mehr Energie, was schlichtweg auf die wesentlich höhere Taktfrequenz zurück zu führen ist. Auf Stromsparfunktionen wie Cool&Quiet kann hier leider nicht zurückgegriffen werden, da keiner der Prozessoren eine solche oder ähnliche Technologie unterstützt.
Um das Thema Cool&Quiet noch einmal aufzugreifen. Bei dem Sempron 3100+ ist dieses Thema mindestens genauso konfus zu sehen wie die allgemeine Verwirrung um die vielen verschiedenen Kerne. Tatsächlich hat Jan Gütter, Sprecher von AMD Europe, einmal auf eine Nachfrage hin bestätigt, dass das Spitzenmodell der Sempron Serie die Energiespartechnologie beherrscht. Jedoch sei Cool&Quiet beim Sempron 3100+ kein offiziell unterstützes Feature, und würde auch nicht als solches vermarktet werden. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass C&Q teilweise genutzt werden kann, teilweise aber auch nicht - eventuell ist es wohl auch Mainboardabhängig, denn einige Hersteller schalten gerne einmal nicht offiziell unterstützte Features frei. Aus diesem Grund verkauft AMD die Prozessoren ohne die Spezifikation für dieses Features.
In unseren Tests funktionierte Cool&Quiet nicht. Fraglich ist nun, ob dies am Prozessor selbst liegt, sprich ob die Ausbeute in der Produktion nicht bei 100% liegt und somit einige Prozessoren mit "defektem" C&Q Feature vom Band laufen, oder ob es schlicht und einfach an der Kombination mit anderen Komponenten liegt. Tatsächlich fanden wir im BIOS unseres Testboards keine Hinweis auf eine Option zum aktivieren bzw. deaktivieren des CPU-Features, wie dies sonst normalerweise der Fall ist.