J wie Jedi
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2017 war definitiv auch das Jahr der Rückkehr der Jedi. Nicht nur, weil im Dezember 34 Jahre nach des gleichnamigen Films ein neuer Star-Wars-Streifen in den Kinos anlief, sondern auch weil viele Hersteller und Softwareschmieden das Franchise für sich entdeckten. Lenovo brachte gleich eigene VR-Hardware dafür heraus. Wer sich das Headset aufschnallt und das Laserschwert in die Hand nimmt, darf sich als echter Jedi-Meister beweisen und sich wie Anakin Skywalker fühlen. In den Jedi Challenges von Lenovo kämpft sich der Spieler durch zahlreiche Lichtschwert-Kämpfe, kann aber auch an strategischen Schlachten im Holo-Schach sein Können unter Beweis stellen.
Electronic Arts brachte in diesem Jahr mit "Star Wars Battlefront II" einen neuen Spieleblockbuster auf den Markt, der spielerisch und grafisch durchaus überzogen konnte und mit Sicherheit einjeden Star-Wars-Fan in seinen Bann zog. Zum Release des Spiels testeten wir den Titel auf zahlreichen Grafikkarten und schoben wenig später sogar ein komplettes Mega-Roundup mit über 14 Grafikkarten nach. EA erntete damit aber auch einiges an Kritik. Um alle Helden des Spiels bis hin zum Bösewicht Darth Vader spielen zu können, musste man entweder etliche Stunden vor dem Bildschirm verschwenden, oder aber tief in die Tasche greifen und sich Lootboxen per Mikrotransaktion kaufen, die die neuen Helden mit etwas Glück freischalten. Dafür aber musste man im schlimmsten Fall noch einmal etwa 100 Euro zusätzlich investieren. Für einen Vollpreistitel zu viel Geld, wie die Spieler zurecht kritisierten. Der Spielepublisher machte deswegen schnell einen Rückzieher.
K wie Konsole
Das Jahr 2017 war auch – als PC-Spieler mag man es kaum wahr haben – das Jahr der Konsolen. Sony und Microsoft legten mit der PlayStation 4 Pro und der Xbox One X nach und machten ihre Konsolen damit noch einmal etwas leistungsfähiger, um sie für 4K und UHD fit zu machen. Per Update lassen sich somit auch ältere Titel in der hohen Auflösung spielen, was die Grafikpracht vor dem heimischen Fernseher noch einmal deutlich verbessert.
Das kann die Nintendo Switch, welche im März dieses Jahres das Licht der Welt erblickte, nicht. Im Gegenteil: Sie tut sich selbst bei Full HD sehr schwer, einige Titel werden nativ nicht einmal in 1.920 x 1.080 Bildpunkten gerendert. Das liegt aber am Konzept der Konsole. Die Nintendo Switch ist eine Hybrid-Konsole mit der sich nicht nur bequem vom Sofa aus vor dem heimischen Fernseher spielen lässt, sondern dank Tablet-Einheit mit Touchscreen und Bedienelementen auch von unterwegs. Damit lassen sich selbst hochkarätige Titel wie "Doom", "The Elder Scrolls V: Skyrim" oder "L.A. Noire" in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit, im Zug oder im Flugzeug spielen. Das gab es in dieser Art bislang noch nicht – vor allem nicht in einer solch guten Grafikpracht. Nintendos Konzept ging am Ende auf, die Konsole beflügelt die Quartalszahlen der finanziell angeschlagenen Spieleschmiede aus Japan und konnte sich weltweit über 10 Millionen Mal verkaufen.
Das taten aber auch die SNES Classic Mini, welches als Neuauflage des legendäre SNES in diesem Jahr erschien und sofort vielerorts vergriffen war. Auf den Retro-Zug sprangen auch andere Hersteller auf. Im nächsten Jahr werden auf der Ataribox zahlreiche weitere alte Spieleklassiker neu aufleben dürfen.
L wie Lange Abende
Nicht nur die Konsolen dürften unsere Leser und Community-Mitglieder die eine oder andere lange Nacht beschert haben. Auch für den PC gab es so einige Blockbuster-Titel in diesem Jahr. Während der Online-Modus von "Grand Theft Auto 5" immer noch zahlreiche Steam-Spieler vor die Bildschirme lockt, hieß der wohl wichtigste Newcomer des Jahres "Playerunknown's Battlegrounds". Das Spiel, welches erst vor wenigen Tagen die Early-Access-Phase verließ, verkaufte sich über 22 Millionen Mal, gibt es inzwischen auch für die Xbox One und führt die Spielelisten mit großem Abstand seit Wochen an.
Im Spiel werden 100 Spieler auf einer verlassenen Insel abgeworfen und kämpfen dort ums pure Überleben. In verlassenen Häusern, alten Baracken entdecken sie schützende Kleidung und natürlich Waffen zur Selbstverteidigung. Im Laufe des Spiels wird das Spielfeld immer kleiner. Wer sich außerhalb befindet, verliert Lebensenergie. Am Ende kämpft nur noch eine kleine Zahl an Spielern gegeneinander, bis keiner mehr übrig bleibt.
Weitere wichtige Spielekracher des Jahres 2017 waren "Call of Duty: WWII", "Star Wars Battlefront II", "Destiny 2", "FIFA 18", "Need for Speed: Playback" und "Assassins Creed: Origins". Wir nahmen die große Liste an Blockbustern-Titeln kurz vor dem Jahreswechsel sogar zum Anass um in Kooperation mit ZOTAC und Sapphire zwei umfangreiche Überblicks-Artikel zu kreieren, in denen wir die elf beliebtesten Neuerscheinungen mit allen derzeit erhältlichen AMD- und NVIDIA-Grafikkarten testeten. Darin erfahren alle Leser, welche Grafikkarte sie für ihre favorisierte Auflösung und für ihren Lieblingstitel tatsächlich benötigen.
Auch Nintendo kehrte mit "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" zurück, Mario gab in "Super Mario Odyssey" ein weiteres Debüt und sahnte dabei Bestnoten ab. Für die Spielehersteller und Konsolen-Entwickler dürfte 2017 also ein erfolgreiches Jahr gewesen sein. Uns bescherten sie jedenfalls zahlreiche lange Nächte vor den Bildschirmen.
M wie Mining
Dass man einmal mehr als 20.000 US-Dollar für einen Bitcoin, den man anfangs noch mit seinem eigenen Spielerechner geschürft hatte, bekommen würde, das hatte anfangs vermutlich kaum einer erwartet und diejenigen, die ihre Wallet solange hielten, dürften vermutlich schon damals als der Bitcoin die 4.000er-Marke durchbrach an einen Verkauf gedacht und diesen durchgeführt haben.
2017 war definitiv das Jahr des Bitcoin. Vor allem in den letzten Monaten des Jahres kletterte der Wert der Kryptowährung von einem Rekordhoch zum nächsten. Vereinzelt kam es innerhalb eines einzigen Tages immer wieder zu größeren Korrekturen nach unten, was den Handel auf Margin nicht gerade einfach bzw. sehr risikobehaftet machte. Den Ansturm auf den Bitcoin bemerkten außerdem viele traditionellen Broker, die einen Handel zuließen. Sie wurden der Zahl an Neuanmeldungen nicht Herr, Nutzer mussten teils mehrere Wochen warten, bis sie teilnehmen durften. Hin und wieder kam es aufgrund des Ansturms zu Ausfällen der Infrastruktur. Stopps wurden nicht ausgeführt, Gewinne konnten nicht mitgenommen werden.
Wer den Bitcoin aber tatsächlich in seiner eigenen Wallet hat, war davon natürlich nicht betroffen. Das Schürfen neuer Coins ist zumindest in Deutschland kaum noch rentabel. Daran änderte auch die neue Titan V, welche erst vor wenigen Tagen erschien und die Mining-Leistung nach einmal deutlich steigerte. Trotzdem mussten vor allem Grafikkarten-Käufer häufig in die Röhre scheinen. Aufgrund der weltweit gesteigerten Nachfrage nach Grafikkarten waren vor allem Mining-freudige Modelle teilweise vergriffen oder zu exorbitant teuren Preisen erhältlich. Insgesamt ist der Mining-Boom sicherlich Mitschuld am Preisanstieg der Grafikkarten.
Vermeintliche Experten sehen im Bitcoin eine riesige Blase und sagen einen Kursverlust schon seit Wochen voraus. Ob der 2018 tatsächlich eintrifft, oder ob wir weiterhin neue Allzeithochs sehen werden, wissen wir spätestens in einem Jahr – vielleicht dann abermals im Rahmen unseres Jahresrückblicks.