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Erst zum Ende des Jahres hin, kam endlich wieder Bewegung in den Grafikkarten-Markt. NVIDIA kündigte mit der GeForce RTX 2080 Ti, GeForce RTX 2080 und der GeForce RTX 2070 die ersten Ableger auf Basis der Turing-Architektur an und bediente damit vor allem das High-End-Segment, Konkurrent AMD vollzog erst vor wenigen Tagen den Wechsel auf eine kleinere Strukturbreite bei Polaris, was die Effizienz und Performance der inzwischen doch schon in die Jahre gekommenen Architektur etwas verbesserte.
Leistung satt im High-End
EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming:
NVIDIA dominiert ganz eindeutig das High-End-Segment auf dem Grafikkarten-Markt. Große Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen gibt es nicht, auf dem Papier und im Bereich des Power-Targets geben einige Boardpartner ihren Modellen jedoch mehr Spielraum. Die EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming führt hier das Feld klar an. Während sich die Founders Edition mit Taktraten von mindestens 1.635 MHz ans Werk macht, erreicht das EVGA-Modell mindestens 1.755 MHz und ist damit zumindest auf dem Papier eine der schnellsten Karten, wie unser Test erst kürzlich zeigte. Bei unserem Testmodell waren es in der Praxis sogar über 1.950 MHz. Trotzdem bleibt die EVGA-Karte selbst unter absoluter Volllast vergleichsweise kühl und vor allem leise und ist damit in unseren Augen die derzeit beste Wahl.
Unter der Haube gibt es natürlich die TU102-GPU auf Basis der Turing-Architektur, die satte 4.352 Shadereinheiten, 68 RT Cores und 544 Tensor Cores bereitstellt. Obendrein steht ein 11 GB großer GDDR6-Videospeicher bereit, welcher über ein 352 Bit breites Speicherinterface anbindet und somit bei 1.750 MHz eine Bandbreite von rund 616 GB/s erreicht. Einen kleinen Haken aber gibt es: Stolze 1.580 Euro werden für die EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming derzeit in unserem Preisvergleich aufgerufen, obendrein ist es um die Verfügbarkeit noch immer schlecht bestellt.
Weitere Links:
- EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming im Test
- Bezugsquelle: EVGA GeForce RTX 2080 Ti FTW3 Ultra Gaming im Hardwareluxx-Preisvergleich
MSI GeForce RTX 2080 Ti Duke 11G OC
Wer ein paar hundert Euro sparen möchte, kann auch zu einer Alternative greifen, die es nicht bis auf die Spitze treibt. Das Modell von MSI bietet eine etwas geringere Leistung, die der Spieler aber wohl kaum spüren wird. Für 1.290 Euro bekommt der Käufer aber noch immer die schnellste GPU auf Basis der Turing-Architektur, die selbst aktuelle Titel in UHD problemlos bewältigen kann. Unter Last ist die MSI GeForce RTX 2080 Ti Duke 11G OC zwar nicht unhörbar leise, schaltet dafür aber standardmäßig ihre Lüfter im Idle-Betrieb ab. Zugleich ist der Kühler in der Lage, die Temperaturen angenehm niedrig zu halten.
Doch die Modelle der GeForce RTX 2080 Ti sind nicht nur die derzeit schnellsten Karten am Markt. Zugleich bieten sie dank der Turing-Architektur von NVIDIA auch Zusatzfunktionen, die allmählich ins Rollen zu kommen scheinen. So bietet Battlefield V als erster Titel die Ray-Tracing-Reflexionen per DXR. Weitere Spiele sollen folgen und das DLSS verschafft den Karten noch weiteres Potenzial. Zwar noch immer vierstellig, aber in einem vernünftigem Rahmen bewegt sich die MSI GeForce RTX 2080 Ti Duke 11G OC mit einem Preis von 1.290 Euro.
Weitere Links:
- MSI GeForce RTX 2080 Ti Duke 11G OC im Test
- Bezugsquelle: MSI GeForce RTX 2080 Ti Duke 11G OC im Hardwareluxx-Preisvergleich
Kompakt in der Mittelklasse
ZOTAC GeForce GTX 1080 Mini
Ob bei Notebooks oder Komplett-PCs: Der Trend hin zu immer kompakteren Geräten war in diesem Jahr auch bei Grafikkarten festzustellen. Vor allem ZOTAC kündigte hier in den vergangenen Monaten immer mal wieder entsprechende Karten mit einem sehr kurzem PCB an. Unsere erste Empfehlung der Mittelklasse entfällt auf ein solches Modell, die ZOTAC GeForce GTX 1080 Mini. Diese braucht sich mit Blick auf ihre Abmessungen und Leistungsdaten definitiv nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Sie ist gerade einmal 211 mm lang und damit perfekt für einen Kompakt-Rechner auf Mini-ITX-Basis geeignet. Abstriche gegenüber der Founders Edition von NVIDIA braucht man nicht zu machen. Im Gegenteil: Die Mini-Version von ZOTAC rechnet mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.620 respektive 1.759 MHz etwas schneller als der Standard, erreicht in unserem Praxistest aber sogar über 1.900 MHz. Dazu gibt es einen 8 GB großen GDDR5-Videospeicher mit einem 256 Bit breiten Interface.
Preislich bezahlt man für sie derzeit etwa 550 Euro. Doch man sollte schnell sein: Aufgrund der neuen Turing-Grafikkarten wurde die Pascal-Familie in den letzten Tagen deutlich teurer, vor allem aber rarer: NVIDIA hat sie in Rente geschickt.
Weitere Links:
- ZOTAC GeForce GTX 1080 Mini im Test
- Bezugsquelle: ZOTAC GeForce GTX 1080 Mini Gaming im Hardwareluxx-Preisvergleich
PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition
Kompakt geht es auch bei AMD zu. Die PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition ist quasi der Nachfolger der Radeon R9 Nano, dank Vega-Architektur jedoch deutlich schneller und mit einem Preis von rund 470 Euro günstiger als die ZOTAC-Karte. Leistungsmäßig liegt sie jedoch eine Klasse darunter. Die PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition steht ihrem großen Schwestermodell in nichts nach, womit weiterhin 3.548 Shadereinheiten, organisiert in 56 Compute-Units, 224 Textureinheiten und 64 ROPs geboten werden. Dazu gibt es 8 GB HMB2, die über ein 2.048 Bit breites Interface angebunden sind und bei einem Takt von 800 MHz eine Speicherbandbreite von 410 GB/s erreichen. Die GPU selbst hat einen Basistakt von 1.156 MHz und soll per Boost auf mindestens 1.471 MHz kommen.
Unser Testmodell erreichte im August in der Spitze jedoch nur rund 1.400 MHz und damit den Boost nur sehr selten. Der Grund: Die Karte sollte ein Temperatur-Target von 82 °C haben. Mit Anpassung der Lüfterkurve kann man hier etwas an der Performance-Schraube drehen. So bleibt die Nano Edition trotz ihrer kompakten Abmessungen aber vergleichsweise laufruhig. 38,3 dB(A) hatten wir im Sommer gemessen. Perfekt für einen kompakten Wohnzimmer-PC!
Weitere Links:
- PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition im Test
- Bezugsquelle: PowerColor Radeon RX Vega 56 Nano Edition im Hardwareluxx-Preisvergleich
Günstige Einsteiger
ASUS ROG Strix GeForce GTX 1050 Ti OC
In den unteren Preis- und Leistungsregionen gab es während der letzten zwölf Monate deutlich weniger Bewegung. Nicht nur weil die Preise stabil blieben, sondern auch weil die beiden großen Grafikkarten-Hersteller keine neuen Modelle auf den Markt brachten. Wer gelegentlich spielt und nur geringe Abstriche bei der Grafikqualität in Verbindung mit Full HD machen möchte, der greift bei NVIDIA noch immer zur GeForce GTX 1050 Ti. Sie basiert auf der GP107-GPU, welche im 14-nm-Prozess bei Samsung vom Band läuft und rund 3,3 Milliarden Transistoren unterhält. Zur Verfügung stehen jeweils zwei Graphics Processing Cluster mit fünf Streaming-Multiprozessoren, an die jeweils 128 ALUs angeschlossen werden. In der Summe stehen so 768 Shadereinheiten bereit.
Die ASUS ROG Strix GeForce GTX 1050 Ti OC ist gegenüber der Referenz-Version von NVIDIA leicht übertaktet, bietet vor allem aber einen leistungsstarken Dual-Slot-Kühler mit zwei riesigen Axiallüftern, die auch unter Last erfreulich laufruhig ihre Dienste verrichten. Knapp 200 Euro werden für sie aufgerufen.
Weitere Links:
- ASUS ROG Strix GeForce GTX 1050 Ti OC im Test
- Bezugsquelle: ASUS ROG Strix GeForce GTX 1050 Ti OC im Hardwareluxx-Preisvergleich
Sapphire Radeon RX 550 Pulse
Auch wenn die Radeon RX 550 selbst gegen eine GeForce GTX 1050 kaum eine Chance hat, ist der kleine Polaris-Ableger noch immer eine gute Einsteiger-Grafikkarte. Allerdings geht ihr selbst in Full HD in vielen Spielen schon die Puste aus und man muss bereits die Qualitätseinstellungen reduzieren, um spielbare Werte zu erhalten. Dafür ist die kleine Karte aber nicht gemacht und gedacht. Titel wie DOTA 2, CS:Go und grafisch weniger anspruchsvolle Spiele liegen ihr gut. Unsere Wahl fällt hier auf die Sapphire Radeon RX 550 Pulse, welche derzeit mit 4 GB an Videospeicher bereits ab rund 110 Euro zu haben ist. Die Variante mit 2 GB gibt es sogar schon für unter 100 Euro.
Sie basiert auf der 640 Shadereinheiten starken Polaris-12-XT-GPU, welche einen Basis-Takt von 1.100 MHz erreicht, unter Last jedoch mit 1.206 MHz arbeiten soll. Zusammen mit dem 128 Bit breiten Interface und Taktraten von 1.500 MHz bringt es der Speicher auf eine Bandbreite von 96 GB/s. Aufgrund der geringen Abwärme von nur 50 W ist die Kühlung der Sapphire Radeon RX 550 Pulse recht einfach, aber effizient, wie unser Test zeigte. Sogar ein Abschalten im Leerlauf ist möglich, was nicht jede Einstiegs-Grafikkarte beherrscht. Auf der Slotblende stehen DisplayPort, HDMI und Dual-Link-DVI bereit.
Weitere Links:
- Sapphire Radeon RX 550 Pulse im Test
- Bezugsquelle: Sapphire Radeon RX 550 Pulse 4GB im Hardwareluxx-Preisvergleich
Der absolute Preiskracher
Die MSI Radeon RX 570 Gaming X
Während NVIDIA klar den High-End-Markt dominiert, hat sich AMD das Preis-Leistungs-Segment auserkoren. Die Radeon RX 570 besitzt mit einem Preis von derzeit knapp 170 Euro das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und ist für alle aktuellen Spiele mit kleineren Abstrichen nahezu ausreichend schnell. Die MSI Radeon RX 570 Gaming X bietet hier einen leicht übertakteten Ellesmere-Chip mit Taktraten von 1.281 und 1.750 MHz für Chip und Speicher und kann obendrein auf einen 4 GB großen GDDR5-Videospeicher samt 256-Bit-Interface zurückgreifen. Dabei stehen 2.048 Streamprozessoren zur Verfügung, was für Full HD und einige QHD-Titel locker ausreicht. Ein Highlight ist der Custom-Kühler, welcher mit zahlreichen Aluminiumfinnen, dicken Kupfer-Heatpipes und zwei großen 95-mm-Lüftern auf sich aufmerksam macht. Er hält die Grafikkarte nicht nur ausgesprochen kühl, sondern geht damit auch leise zu Werke. Im Leerlauf schaltet das System beide Lüfter komplett ab und kühlt die Grafikkarte somit semi-passiv und damit völlig lautlos.
Mit einem Preis von rund 170 Euro kann man hier definitiv nicht viel falsch machen.
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