TEST

Multi Frame Generation ist beeindruckend

Die GeForce RTX 5090 Founders Edition im Test - Fazit

Portrait des Authors


Vorwort zum Fazit

Werbung

Die Betrachtung einer Grafikkarte war bereits in der Vergangenheit vielschichtig. Das Aufkommen des KI-unterstützten Renderings in Form von Super Resolution und Frame Generation hat es nicht weniger komplex gemacht. Dies ist uns mit dem Test der GeForce RTX 5090 in der Founders Edition als erster Vertreter der GeForce-RTX-50-Serie noch einmal bewusst geworden. Im Rahmen des Tests haben wir auch versucht dies bestmöglich darzustellen.

In etwa der Hälfte der von uns verwendeten Spiele oder einzelnen Einstellungen verwenden wir die Raytracing-Effekte und dann meist auch ein Upscaling. Dies ist bei Spielern bereits gängige Praxis und sollte daher auch entsprechend von uns abgebildet werden. Laut der Zahlen von NVIDIA schalten mehr als 80 % der Spieler mit einer GeForce-RTX-Grafikkarte die DLSS-Unterstützung ein. Einige werden dies sicherlich nicht bewusst tun, da das Grafik-Preset eine Aktivierung eines Upscaling vorsieht, aber auch hier in der Community haben wir bereits nachgefragt, ob DLSS, FSR und Co. in euren Gaming-Alltag eingeflossen sind und die Antwort war eindeutig: Solange es keine visuellen Nachteile gibt, werden die Upscaling-Techniken auch genutzt.

Nun haben DLSS, FSR und auch XeSS ein Stadium erreicht, in dem Nachteile in der Darstellungsqualität zumindest für den Qualitäts-Modus nicht mehr vorhanden sind. Ganz im Gegenteil: Teilweise gelingt es den Upscaling-Technologien durch eine verbesserte Kantenglättung die Bildqualität im Vergleich zum nativen Frame sogar zu verbessern.

In ähnlicher Form gilt dies auch für die Frame-Generation-Techniken, für die AMD, NVIDIA und Intel leicht unterschiedliche Ansätze haben, die aber grundsätzlich das gleiche Ziel verfolgen.

Ja, die GPU-Hersteller sind auf der Suche nach Softwaretechnologien, die es ihnen erspart immer größere und komplexere GPUs zu entwickeln. NVIDIA ist mit den 750 mm² der GB202-GPU bereits an der Grenze dessen, was im Endkundenbereich sinnvoll umsetzbar ist. Zwar erklärt allein die Größe der GPU nicht den Preis der GeForce RTX 5090, aber sie ist ein Baustein dessen. Eine Revolution bei den GPU-Mikroarchitekturen ist ebenso wenig zu erwarten und so suchen die Entwickler nach Auswegen, um eine Darstellungsqualität wie zuletzt in Indiana Jones und der große Kreis mit vollem Raytracing zu erhalten.

Die Multi Frame Generation von NVIDIA ist nur der nächste logische Schritt und NVIDIA ist längt nicht allein mit dieser Entwicklung. Intel setzt mit XeSS 2 ebenfalls auf ein KI-Modell für das Upscaling und die Frame Generation. AMD wird dem mit FSR 4 folgen. Auch ist ein MFG 3X oder 4X nichts, was NVIDIA alleine ins Auge gefasst hat. In Gesprächen mit Entwicklern bei Intel wurde deutlich, dass man ebenfalls diesen Schritt gehen möchte und am Horizont zeichnet sich womöglich ab, dass wir irgendwann gar keine gerenderten Pixel mehr auf dem Monitor sehen werden, sondern ein Frame nur noch intern gerendert und dann verarbeitet wird, damit eine KI darauf die Frames zur Ausgabe machen kann.

Die Spieleentwickler werden auch in 2025 verstärkt auf immer aufwändigere Raytracing-Techniken setzen. In ersten Spielen verwendet selbst das niedrigste Grafik-Preset bereits ein Raytracing für ausgewählte Effekte. Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass Hard- und Software hier Hand in Hand gehen.

Ob jedem dieser Weg gefällt? Vermutlich nicht, aber wenn die Darstellung letztendlich kaum noch zwischen vollständig gerenderten Pixeln und zumindest teilweise durch KI unterstützten Frames unterscheiden lässt, warum sollte dies kein gangbarere Weg sein. 

Fazit

Bezugnehmend auf das Vorwort wollen wir uns nun aber der GeForce RTX 5090 Founders Edition widmen. Dabei wollen wir auch gleich den plakativsten Punkt ansprechen und das ist die offensichtlich nur relativ geringe Steigerung in der Roh- bzw. Rasterizer-Leistung. +32 % mehr Shadereinheiten gegenüber der GeForce RTX 4090 sind im Vergleich zu den +56 % von der GeForce RTX 3090 zur eben genannten GeForce RTX 4090 sicherlich nicht besonders viel oder gar ernüchternd. NVIDIA stand hier wohl auch vor dem Problem, dass man weiterhin in 5 nm (genauer 4N) fertigen lässt und man daher auf keinerlei große Verbesserungen durch eine neue Fertigungstechnologie zurückgreifen konnte. Das deutlich beschleunigte Speicherinterface mag diesen Umstand in einigen Anwendungen kompensieren, aber alleine schon mit einem Blick auf die technischen Daten sollte jedem klar sein, welcher Zugewinn uns hier erwartet.

Keine großen Überraschungen an dieser Stelle also und daran ändert sich auch wenig, wenn man die Raytracing-Titel mit DLSS-Unterstützung hinzunimmt. Die verbesserten RT-Kerne und das Neural Rendering werden ihre Stärken womöglich erst mit zukünftigen Spielen und Engine-Anpassungen ausspielen können – so wie beispielsweise mit der Mega Geometry in Alan Wake 2.

Ein zweiter und unweit wichtigerer Punkt ist die Tatsache, dass zunächst nur die Karten der GeForce-RTX-50-Serie die Multi Frame Generation unterstützen werden, dies aber zugleich für NVIDIA eines der wichtigsten Kaufargument für diese Generation ist. Testen konnten wir MFG in vier Spielen und die Ergebnisse sind hinsichtlich der Leistung beeindruckend. Zusammen mit der Anwendung von DLSS reden wir davon die FPS im besten Fall um den Faktor 7,5 zu steigern – von 26 auf fast 200 FPS. Inzwischen hat NVIDIA die Frame-Generation-Technik extrem weiterentwickelt, sodass grobe Grafikfehler wie in der ersten Umsetzung kaum noch vorkommen. Bei mehr als 100 FPS noch zwischen den gerenderten und per KI erstellten Frames zu unterscheiden ist so gut wie unmöglich. Aber man muss auch gar nicht zu MFG 3X oder MFG 4X gehen, auch die klassische Frame Generation mit zeigt in Indiana Jones und der große Kreis mit den vollen Raytracing-Effekten einen sinnvollen Einsatzbereich.

DLSS 4 ist mit dem neuen Transformer-Modell noch schwer zu bewerten. Es fehlte uns die Zeit uns genauer mit den Unterschieden in der Darstellungsqualität zu befassen. Tendenziell ist das Transformer-Modell etwas aufwendiger zu berechnen, was für geringfügig niedrigere FPS sorgt. Inwieweit sich die Bildqualität verbessert hat, müssen wir noch genauer untersuchen. Aktuell können wir uns hier fast nur auf die Vergleiche des Herstellers beziehen. Das KI-unterstützte Upscaling ist nicht in Stein gemeißelt und wurde seitens NVIDIAs auch schon mehrfach verbessert. Anders handhaben es die Konkurrenten auch nicht.

Großen Wert legt NVIDIA bei der GeForce RTX 5090 Founders Edition auf den Umstand, dass der neue Kühler mit seinem Double-Flow-Through-Design bis zu 575 W mit einem nur zwei Slot dicken Kühler abführen kann. Die Messwerte zeigen, dass die GPU in einem guten Temperaturbereich arbeitet, die Lautstärke aber deutlich höher ausfällt, als bei den Founders-Editionen der vorherigen Generation. Ist NVIDIA hier einen Kompromiss eingegangen, den man sich auch hätte ersparen können? Die Custom-Modelle der GeForce RTX 5090 haben so aber das Potenzial sich hinsichtlich der Lautstärke von der Founders Edition abzusetzen.

Über jeden Zweifel erhaben ist die Materialwahl und Verarbeitungsqualität der GeForce RTX 5090 Founders Edition. Dies darf man bei einem Preis von 2.329 Euro aber auch erwarten.

Für NVIDIA sind die Karten der GeForce-RTX-50-Serie in gewisser Weise auch eine Wette auf die Zukunft. Das Neural Rendering bildet weit mehr ab, als neue Spiele aktuell abrufen können. Multi Frame Generation ist dabei nur der wichtigste Aspekt, der nun seinen Weg in die Spiele finden muss. Gleiches gilt für Mega Geometry oder den RTX Neural Radiance Cache. Die Techniken sind eine schicke Techdemo, müssen nun aber auch in Spielen größere Verbreitung finden oder überhaupt eingesetzt werden, damit Besitzer einer GeForce RTX 5090 davon profitieren. Zusammen mit den 32 GB an Grafikspeicher ist eine GeForce RTX 5090 für die Zukunft sicherlich gut gerüstet.

Am Ende bleibt noch die Frage nach dem Preis. 2.329 Euro sind viel Geld nur für eine Grafikkarte und noch einmal deutlich mehr, als die damals schon teure GeForce RTX 4090 kostete. Ohne die Notwendigkeit nach 32 GB an Grafikspeicher, den Bedarf an einer potenten KI-Hardware und zwei H.264-Decodern für 4:2:2-Videoinhalte oder in Spielen die Nutzung von DLSS 4 mit Multi Frame Generation wird es schwer, gute Argumente für eine GeForce RTX 5090 Founders Edition zu finden.

Die NVIDIA GeForce RTX 5090 Founders Edition wird ab dem 30. Januar zu den besagten 2.329 Euro verfügbar sein.

NVIDIA GeForce RTX 5090 Founders Edition

  • 32 GB Grafikspeicher
  • hohe Speicherbandbreite
  • niedrige Temperaturen
  • DLSS 4 mit Multi Frame Generation
  • Unterstützung von DisplayPort 2.1
  • De- und Encoding von 4:2:2-Videoinhalten

  • relativ laut
  • hoher Idle-Verbrauch
  • hoher Preis
Back to top