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Endlich wieder ein Duell auf Augenhöhe

Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT im Test - Radeon RX 6800 - PCB und Kühler

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Nun wollen wir uns die Radeon RX 6800 noch ohne Kühler anschauen und können dabei einen ersten Blick auf das PCB und die Big-Navi-GPU selbst werfen. AMD verwendet ein PCB mit 14 Schichten, was für ein High-End-Modell inzwischen zum Standard gehört. Vier dieser Schichten kümmern sich um die Versorgung der Komponenten und in diesen verbaut AMD insgesamt 56,7 g an Kupfer. Das gesamte PCB ist als IT-170 für eine Temperatur von 175 °C spezifiziert und soll entsprechend hochwertig sein.

Auch die Rückseite ist normalerweise von einer Backplate verdeckt und kommt erst zum Vorschein, wenn man diese entfernt. AMD verbaut alle Speicherchips auf der Vorderseite des PCBs. Wir sehen aber pro Spannungsphase einen großen Kondensator mit einer Kapazität von 470 µF. In dieser Form werden die Kondensatoren auf fast allen Grafikkarten verbaut.

Schauen wir genauer auf die Big-Navi-GPU mit einer Fläche von 519,8 mm². Diese lässt AMD von TSMC fertigen – genau wie das gesamte Package. Ein Rahmen rund um die GPU schützt diese, sodass der Anpressdruck des Kühlers gleichmäßig verteilt wird und dieser auch nicht verkanten und die GPU beschädigen kann. Auf der GPU bzw. zwischen GPU und Kühler verwendet AMD ein Graphit-Pad.

Die Speicherchips stammen aus dem Hause Samsung und sind für 14 GBit/s pro I/O-Pin bzw. für 2.000 MHz spezifiziert. Neben Samsung können inzwischen auch andere Hersteller solche Chips liefern, sodass wir vielleicht auch Karten mit Chips von SK hynix und Micron sehen werden. Die Verfügbarkeit dürfte kein Problem sein, da diese Chips schon einige Zeit auf dem Markt sind.

Insgesamt 15 Spannungsphasen kommen für die Radeon RX 6800 zum Einsatz und wie wir später sehen werden, auch für die Radeon RX 6800 XT. Zwei der Spannungsphasen kümmern sich um die Versorgung des Speichers. AMD verweist an dieser Stelle darauf, dass die Spannungsversorgung der GeForce-RTX-Karten deutlich komplexer ist, da hier 10 (GeForce RTX 3080) oder gar 24 (GeForce RTX 3090) Speicherchips versorgt werden müssen.

Im hinteren Bereich des PCBs befinden sich die Komponenten zur Lüftersteuerung, Messschaltungen für die Spannungsversorgung und Filter, die die Eingangsspannung über die beiden 8-Pin-Anschlüsse verarbeiten.

Ein International Rectifier IR 35217 (links) kümmert sich als PWM-Controller um die Ansteuerung der Lüfter. Ein Infineon XDPE132G5D kommt als Schaltspannungsregler zum Einsatz und kann bis zu 16 Spannungsphasen ansteuern – hier sind aber nur 15 vorhanden.

Auf der Front durch den Kühler abgedeckt werden natürlich die GPU und die acht Speicherchips. Hinzu kommen einige Komponenten der Spannungsversorgung. Die Abwärme wird von der Basisplatte und dem dazugehörigen Rahmen aufgenommen und an den dahinter liegenden Kühler abgeleitet. Der Bereich des PCBs ist vollständig von den Lüftern abgeschlossen und so sind diese hier auch nicht sichtbar.

Der schwarze Rahmen des Kühlers besteht aus Aluminium. Die wichtigen Komponenten, also GPU und Speicher, sind über das Graphit- und Standard-Wärmeleitpads mit einer Vapor-Chamber verbunden. AMD und NVIDIA setzen also bei ihren Referenzdesigns/Founders Editions auf eine Vakuumkammer, in der eine Flüssigkeit verdampft und wieder kondensiert.

Die Backplate besitzt keinerlei Wärmeleitpads und hat daher nur einen geringen Einfluss auf die Kühlung. Sie ist mehr für den Schutz des PCBs und eine gewisse physikalische Stabilität der Karte gedacht.