Die Leistung kennen wir nun, kommen wir zu den Messungen, die für viele ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
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Der Idle-Betrieb zeigt die alten Probleme auf: Die Ryzen-Prozessoren verbrauchen hier zu viel. Dies war schon bei den Vorgänger-Generation so festzustellen und zeigt sich auch beim Ryzen 7 7700X und Ryzen 9 7950X. Besonders markant sind die höheren Verbräuche, wenn schnellerer Speicher verwendet oder aber in den Game-Mode gewechselt wird, wie der Ryzen 9 7950X mehr oder weniger eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Unter Last zeigen dann auch die neuen Ryzen-Prozessoren ein Phänomen, welches zuletzt nur bei den Intel-Modellen zu erkennen war: Dreht der Hersteller an der Schraube für das Power-Limit, steigen natürlich auch die Verbrauchswerte an. Auf knapp über 200 W kommt der Ryzen 9 7950X und stößt damit in Regionen vor, die er zuvor ausgelassen hatte. An die Spitzenmodelle von Alder Lake kommt AMD aber noch nicht heran.
Der Ryzen 7 7700X bewegt sich in einem Bereich, der bisher nur von Ryzen-Top-Modellen belegt wurde. 125 W sind unter Volllast bei AMD nun die neue Mittelklasse. Da wir die Prozessoren aber auch mit reduzierten Power-Limits getestet haben, sieht man recht deutlich, dass man diese auch einbremsen kann. Zusammen mit den noch immer guten Benchmarks bei 115, 80 oder 65 W, zeigt dies das Einsparpotential, wenn man die Effizienz in den Fokus rückt.
Bei den Temperaturen wird dann die größte Hürde dieser Ryzen-Generation deutlich: Die Kühlung. AMD legt die Prozessoren bzw. den Boost-Mechanismus so aus, dass 95 °C erreicht werden können, ohne dass mit Leistungseinbußen zu rechnen ist. Sowohl der Ryzen 7 7700X als auch der Ryzen 9 7950X erreichen diese 95 °C problemlos.
Abhilfe schaffen kann eine bessere Kühlung. AiO-Wasserkühler oder gar eine komplette Custom-Wasserkühlung sind wohl Pflicht, wenn man die neuen Prozessoren bei deutlich unter 90 °C betreiben will. Mit einer ASUS ROG Ryujin II 360 (Test) erreichte der Ryzen 9 7950X aber auch schnell seine 95 °C. Diese Hürde stellen auch die schnellen Alder-Lake-Modelle auf – AMD zieht hier nun im negativen Sinne gleich.
Reduziert man das Power-Limit, wird auch die Kühlung deutlich einfach. Bei 115 oder gar 80 W bewegen wir uns im Bereich von 60 °C für die CPU-Temperatur.
Die eben gewonnen Erkenntnisse in einer Grafik vereint, zeigt unser Diagramm zur Multi-Threaded-Leistung pro Watt. Der Ryzen 9 7950X fällt hier sogar hinter seinen eigenen Vorgänger zurück. Der Ryzen 7 7700X steht da schon deutlich besser da. Über ein Einbremsen des Power-Limits kann man aber auch hier eine deutliche Verbesserung erreichen und schon zeigt auch ein Ryzen 9 7950X sein Potential – und setzt demzufolge eine neue Bestmarke.
Leistungsaufnahme und Temperatur in Spielen
Bereits mit dem Start der Alder-Lake-Prozessoren haben wir uns auch angeschaut, wie hoch die Leistungsaufnahme in Spielen ausfällt, denn die Volllast ist sicherlich nicht das Metier, in der sie sich die meiste Zeit bewegen.
Im Vergleich zum Volllast-Szenario fallen Verbrauch und Temperatur natürlich deutlich geringer aus. Aber hier zeigt sich auch, dass die aktuellen Modelle nicht die sparsamsten sein müssen. Bezieht man die Leistung mit ein, dürfte sich das Bild natürlich für die neuen Modelle deutlich verbessern, denn vermeintlich bieten sie eine höhere Leistung – dazu kommen wir aber noch. Die neuen Ryzen-7000-Prozessoren können an dieser Stelle aber noch keine Wunder vollbringen.
Takt, Package-Power und Temperatur
In einem Blender-Rendering (Classroom) haben wir die Daten wie Takt, Package-Power und Temperatur aufgezeichnet.
Bein Durchlauf erreicht der Ryzen 9 7950X einen All-Core-Takt von 5.050 MHz und behält diesen auch bei. Genauso beibehalten wird auch die GPU-Temperatur von 95 °C. Die Package-Power schnellt auf etwa 212 W und verläuft dann bei knapp über 200 W für den Durchlauf. Sobald die Last wieder nachlässt, sinkt die Temperatur auf 50 bis 60 °C und die Idle-Leistungsaufnahme liegt wieder an.