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Zen 4 mit DDR5

Ryzen 9 7950X und Ryzen 7 7700X im Test (Update) - Der neue IOD mit integrierter Grafikeinheit

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Der I/O-Die oder kurz IOD beschreibt ebenfalls eine wichtige Änderung der Ryzen-7000-Serie. Natürlich hat er bereits bei den vorherigen Generationen eine zentrale Rolle übernommen. Er ist das Bindeglied zwischen den CCDs mit den Zen-Kernen sowie dem restlichen Package.

Der Infinity Fabric ist eine für AMD extrem wichtige IP. Er ist der Interconnect zwischen dem IOD und den CCDs. Der Takt des Infinity Fabric liegt zwischen 1.600 und 1.800 MHz. Lesen kann der Infinity Fabric mit 32 Bytes pro Taktzyklus, schreiben mit 16 Byte.

Der IOD stellt, wie der Name schon sagt, auch sämtliche I/O-Funktionen des Prozessors bereit. Zwei Speicherkanäle (4x 32 Bit) für den mit DDR5-5200 spezifizierten Speichercontroller. 28 PCI-Express-5.0-Lanes (mehr dazu auf der vorherigen Seite) und USB 3.2 sind nur die Highlights. Stromsparmechanismen der Ryzen-6000-Serie für Notebooks sollen die Effizienz des IOD in dieser Serie unterstützen.

Eine echte Neuerung des IOD und der Ryzen-7000-Serie ist die Tatsache, dass hier nun eine integrierte Grafikeinheit vorhanden ist. Zwei Compute Units kommen hier zum Einsatz, sodass man keine Leistungswunder erwarten sollte. Vielmehr geht es darum, im Falle eines Ausfalls der dedizierten Grafikkarte ein Backup zu haben. Zudem wird AMD das Design der Ryzen-Prozessoren so in dieser Form auch in eine Pro-Serie überführen und hier ist die integrierte Grafikeinheit ein echtes Argument. Schlussendlich verfügt die integrierte RDNA-2-Grafikeinheit über En- und Decode-Funktionen, die genutzt werden können, ohne die dedizierte Karte damit zu belasten.

Das Decoding von AV1 dürfte einer der Vorteile gegenüber so mancher Grafikkarte sein. Mit den kommenden Grafikkarten-Generationen von AMD und NVIDIA wird dies allerdings auch zu einer Standard-Funktion in der gesamten Produktpalette werden.

An Display-Ausgängen unterstützt wird DisplayPort 2.0 mit UHBR10 und HDMI 2.1.

PCI-Express 5.0 noch ohne Nutzen

Schon Alder Lake von Intel unterstützt PCI-Express 5.0. Nun zieht AMD mit seiner Plattform nach, die vollständig auf PCI-Express 5.0 setzt. In der Praxis wird dies aber noch keine Rolle spielen. Selbst die GeForce-RTX-40-Serie setzt noch auf PCI-Express 4.0. AMD ist mit seiner nächsten Radeon-Generation allerdings ein Kandidat für eine entsprechende Umsetzung des 5.0-Standards.

Für den heutigen Start der Ryzen-7000-Prozessoren spielt PCI-Express 5.0 noch keine Rolle. Einige Hersteller haben zwar bereits NVMe-SSDs mit PCIe-5.0-Controller vorgestellt, diese sind aber noch nicht auf dem Markt. Ohnehin darf man sich die Frage stelle, ob 10+ GB/s an Übertragungsrate für den Privatanwender sinnvoll sind. DirectStorage steht in den Startlöchern, wird seine Vorteile allerdings auch schon mit PCI-Express 4.0 ausspielen können.

Selbst wenn AMD mit der Radeon-RX-7000-Serie PCIe-5.0-Karten vorstellen wird – für die Praxis relevant ist dies auch hier nicht. Die Bandbreite von PCIe 4.0 ist aktuell ausreichend.