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Hardwareluxx-Weihnachtsempfehlungen 2017

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Es kommt, wie es kommen musste: Das Weihnachtsfest rückt auch in diesem Jahr stetig näher. So manche Wunschliste ist sicherlich schon prall gefüllt. Manch anderer mag sich noch weniger Gedanken gemacht haben, was in diesem Jahr unter der geschmückten Tanne liegen soll. Daher gibt es auch in diesem Jahr wieder ausführliche Empfehlungen unser Fachredakteure. So sollte jeder etwas finden, das unbedingt noch auf die Wunschliste muss.

Viel Spaß beim Lesen!

Prozessor-Empfehlungen:

In letzter Zeit dürfte kaum ein Jahr im Bereich der Prozessoren interessanter gewesen sein, als 2017. AMD hat mit den Ryzen-Prozessoren ein Comeback geschafft. Die Ryzen-Serie reicht vom Low-End-Segment bis hin in die High-End-Klasse mit 16 Kernen. Intel musste darauf reagieren und hat die eigenen Produktveröffentlichungen sicherlich etwas anpassen müssen. Die Core-X-Serie steht im High-End-Segment mit bis zu 18 Kernen. Mit den Coffee-Lake-S-Prozessoren hat man für die Mittelklasse die Anzahl der Kerne um 50 % erweitert. Alles in allem bot 2017 also eine Menge Bewegung.

 

High-End

AMD Ryzen Threadripper 1950X:

Während die Prozessoren der Ryzen-7- und Ryzen-5-Serie ein wichtiges Standbein für AMD sind und daher auch als erstes vorgestellt wurden, wurden die Amerikaner durch die Entwicklung der EPYC-Prozessoren in die Situation versetzt auch das High-End-Segment bedienen zu können. Die Ryzen-Threadripper-Prozessoren bieten bis zu 16 Kerne und 32 Threads – kurzzeitig konnte AMD den Konkurrenten Intel damit überholen. Ein großer Pluspunkt für AMD ist die Tatsache, dass es neben der Anzahl der Kerne bei jeweiligem Takt auch ein entsprechendes Ökosystem gibt. Neben einem Quad-Channel-Speicherinterface bieten alle Ryzen-Threadripper-Prozessoren beispielsweise auch 64 PCI-Express-Lanes.

Prozessoren mit zehn und mehr Kernen sind vor allem dann interessant, wenn entsprechende Anwendungen ausgeführt werden sollen. Spiele profitieren von bis zu acht Kernen. Mehr macht dann Sinn, wenn häufiger ein Video- oder 3D-Rendering durchgeführt werden soll – also alle Kerne und Threads verwendet werden. AMD sieht den Multi-Thread-Nutzer, der neben dem Spielen auch ein gleichzeitiges Streaming und Aufzeichnen durchführen will, als Käufer für einen Ryzen Threadripper. Daneben sind die Prozessoren mit bis zu 16 Kernen für Workstations interessant.

Am Ende ist es aber auch alles wieder eine Frage des Preises. Der direkte Konkurrent Intel Core i9-7960X mit ebenfalls 16 Kernen kostet fast 1.600 Euro. Der Ryzen Threadripper 1950X ist für etwa die Hälfte zu haben: rund 820 Euro.

Intel Core i9-7960X:

Intels Konter in Form der Core-X-Serie sollte den Chipgiganten wieder an die Spitze der Benchmarks bringen. Genau dies hat man am Ende auch geschafft. Allerdings hat alles seinen Preis und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Für das Spitzenmodell werden 1.850 Euro fällig, wer aber nicht die vollen 18 Kerne des Core i9-7980XE benötigt und sich mit 16 des Core i9-7960X zufriedengibt, muss noch immer 1.600 Euro auf den Tisch legen.

Neben dem Preis gibt es aber auch noch weitere Unterschiede. So bietet die X299-Plattform "nur" 44 PCI-Express-Lanes, während AMD für Ryzen Threadripper 64 PCI-Express-Lanes bieten kann. Für die meisten Anwendungen und System sollten aber auch 44 PCI-Express-Lanes ausreichen. Großer Pluspunkt der Skylake-X-Architektur ist sicherlich die hohe IPC-Leistung. Diese ist weiterhin das Steckenpferd von Intel und spielt für viele Anwendungen noch immer eine große Rolle. Die Anzahl der Kerne ist in diesem Jahr sicherlich ebenfalls wichtig geworden, das Drumherum, also das Ökosystem und die IPC-Leistung sind aber ebenfalls ein entscheidender Punkt. Auch bei Overclockern sind die Core-X-Prozessoren heiß begehrt, denn noch immer ist das Overclocking-Potenzial hier am größten. Wer also mit seiner Hardware "spielen" möchte, ist hier sicherlich an der richtigen Adresse. Beim Overclocking im Hinterkopf behalten werden muss aber auch, dass das Mainboard entsprechend ausgelegt sein sollte und der Stromverbrauch und damit die Anforderungen der Kühlung ebenfalls wachsen.

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Mittelklasse

AMD Ryzen 1800X:

Der Einstieg für den Erfolg im CPU-Segment für AMD waren die Ryzen-7-Prozessoren. Sie sollten den kompletten Markt aufrütteln - was auch gelang. Die Ryzen-Prozessoren sind aktuell noch immer genau der richtige Prozessor für unsere Community. Leser, die als Erstnutzer nicht davor zurückschrecken, im BIOS selber zu tweaken und auch mal die eine oder andere neue BIOS-Version aufzuspielen, haben ihren Spaß. Mit seinen acht Kernen und 16 Threads macht der Ryzen 7 1800X jedem System Beine. Inzwischen hat Intel mit den Coffee-Lake-Prozessoren allerdings nachgezogen, was den Kampf umso interessanter macht.

Dabei ist natürlich nicht alles Licht, sondern es gibt auch Schatten. Gerade zu Anfang hatte die Ryzen-Plattform mit Inkompatibilitäten und Speicherproblemen zu kämpfen. Inzwischen sind diese weitestgehend beseitigt und gerade die Abhängigkeit von schnellem Speicher kann zu einer dankbaren Herausforderung werden. Das dazugehörige Mainboard-Angebot ist inzwischen recht breit gefächert und bietet für jeden Anwender das entsprechend Produkt. Auf der Habenseite steht vor allem aber das gute Preis/Leistungsverhältnis, denn der Ryzen 7 1800X ist ab 350 Euro zu haben.

Intel Core i7-8700K:

Mit den Coffee-Lake-Prozessoren wollte Intel vermeintlich verloren gegangene Marktanteile in der Mittelklasse zurückgewinnen. Es war allerdings ein holpriger Start, denn neben zahlreichen Leaks und mehrfachen Ankündigungen setzen die neuen Prozessoren vor allem ein neues Mainboard voraus, wohingegen der Sockel mit dem LGA1151 identisch blieb. Coffee Lake bringt eigentlich keine großen Änderungen mit, was die Architektur und Fertigungstechnik betrifft. So ist Coffee Lake nach alter, nicht mehr existierender Nomenklatur weder ein Tick, noch ein Tock, sondern eher etwas Feinschliff hier und etwas Feinschliff da. Intel verwendet die verbesserte 14++-nm-Fertigung für den Chip, die etwas höhere Taktraten bei gleichem Energieverbrauch oder etwas besseren Energieverbrauch bei niedrigerem Takt ermöglicht. Nicht nur durch diese wird es auch möglich, zwei Kerne mehr bei gleicher TDP einzusetzen. Auch in anderen Bereichen wird Feinschliff betrieben: DDR4-2666 darf jetzt auch offiziell eingesetzt werden.

Als Sechskerner liefert der Core i7-8700K tolle Werte in allen Multicore-Benchmarks und liegt aufgrund seiner extrem hohen Single-Core-Performance auch auf dem Niveau von AMDs Achtkern-Modellen. Das Ganze schafft Intel bei einem akzeptablen Stromverbrauch, der nur geringfügig oberhalb der Vierkern-Modelle liegt. Und übertaktbar sind die neuen Coffee-Lake-Prozessoren ebenfalls ohne große Probleme. In einem Overclocking-Check haben wir uns eben dieses Thema noch einmal genauer angeschaut. Preislich liegt der Intel Core i7-8700K mit etwa 400 Euro etwas über dem Konkurrenzmodell von AMD.

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Low-End

AMD Ryzen 5 1400:

Im unteren Preisbereich gibt es 2017 ebenfalls viele Neuerungen – es muss nicht die Hardware vom Vorjahr sein. Der Ryzen 5 1400 ist hier für den Sockel AM4 eine gute Wahl. Dieser kostet 150 Euro und bietet zu diesem Preis vier Kerne und acht Threads. Die TDP von lediglich 65 W lässt sich mit einem guten Kühler ausreichend und vor allem leise in den Griff bekommen. Der CPU-Takt liegt zwischen 3,2 und 3,4 GHz, per XFR-Boost sind auch 3,45 GHz möglich. Es ist inzwischen erstaunlich, wie viel Leistung in diesem Preisbereich angeboten wird. Selbst die neuesten Spiele sind mit diesen Prozessoren problemlos spielbar – die entsprechende Grafikkarte vorausgesetzt. Die dazugehörigen AM4-Mainboards bieten die notwendigen Rahmenbedingungen. M.2, USB 3.1 Gen2 und vieles mehr wird hier geboten. Noch einmal: Der Ryzen 5 1400 bietet für 150 Euro eine für viele Nutzer mehr als ausreichende Leistung.

Intel Core i3-8100:

Als Gegenspieler im niedrigen Preissegment empfehlen wir den Intel Core i3-8100. Auch hier werden vier Kerne geboten, allerdings verzichtet Intel auf das Hyper Threading und somit können maximal vier Threads gleichzeitig bearbeitet werden. Die integrierte Grafikeinheit ist in diesem Bereich sicherlich gerne genommen, kann im Bedarfsfall aber auch mit einer guten Mittelklasse-Grafikkarte kombiniert werden. Zu einem Preis von etwa 120 Euro bietet der Intel Core i3-8100 einen günstigen und dennoch sinnvollen Einstieg in den Systemaufbau.

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Quellen und weitere Links

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