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Auch im Bereich "Network-Attached-Storage"-Systeme (NAS) hat sich 2017 wieder das Eine oder Andere getan, auch wenn es nicht unbedingt revolutionäre Neuerungen gab. Viele Hersteller haben Modellpflege betrieben und ihre bekannten Modellreihen etwas aufgefrischt.
Einsteiger - Synology Diskstation DS218j
Synologys Modelle der Value-Linie, welche am angehängten "j" an der Modellbezeichung zu erkennen sind, haben sich aufgrund des ausgereiften Betriebssystems "Synology DiskStation Manager" (DSM) einen festen Platz im Einsteigerbereich erobert. Gerade die 2-Bay-Modelle der letzten Jahre wie die DS213j, DS215j oder letztes Jahr die DS216j waren für Preise knapp über 160 Euro immer eine Empfehlung für den Einstieg in die NAS-Welt.
Vor wenigen Wochen hat Synology mit der DS218j eine neue Revision des beliebten Einsteiger-NAS für zwei 3,5-Zoll-Festplatten (2,5-Zoll-Laufwerke mit Adapter) veröffentlicht. Wir hatten zwar das DS218j selbst noch nicht im Test, aber können ihm dennoch auch ungetestet eine Empfehlung aussprechen, da die DS218j dem von uns getesteten DS216j sehr ähnlich ist. So kommt in der DS218j die gleiche ARM-CPU (Marvell Armada 385 88F6820) wie im DS216j zum Einsatz, welche in der DS218j aber nun mit 1,3 statt 1,0 GHz läuft. Die weiteren Spezifikationen mit 512 MB RAM, zwei USB-3.0-Anschlüssen und einer Gigabit-Ethernetschnittstelle sind ebenso wie das Gehäuse unverändert geblieben.
Als eine erwähnenswerte Verbesserung gilt es noch zu erwähnen, dass die DS218j nun auch offiziell kompatibel z.B. mit den Hochkapazitätsplatten (>= 8 TB) von Seagate ist. Die DS216j ist das nicht, was aber nicht an einer fehlenden "elektronischen" Kompatibilität liegt, sondern daran, dass manchen Hochkapazitätsplatten die mittleren der üblicherweise drei vorhandenen Gewindelöcher pro Festplattenseite fehlen, welche bei der DS216j aber für die sichere Montage benötigt werden. Synology hat das bei beim DS218j vermutlich wie beim DS218play gelöst, welches sich gerade bei uns Test befindet. Synology hat hier ein kleines, optional auf der Trägerplatte montierbares Winkelblech beigelegt, womit die Festplatte auch an einem der äußeren Gewindelöchern fixiert werden kann und damit sicher montiert ist.
Das NAS setzt Synologys Betriebssystem "Diskstation Manager" (DSM) ein, welches umfangreiche Möglichkeiten mit einer ansprechenden und auch gut zu bedienenden Oberfläche kombiniert. Ein Vorteil von DSM ist, dass schon auf dem Einsteiger-NAS im Prinzip fast alle Funktionen vorhanden sind und auch fast alle Pakete, also "Nachrüstsoftwaremodule", verwendet werden können. Egal ob Cloud-Speicherung, automatische Backups oder ein eigener Webserver - alles ist prinzipiell möglich, sofern die Funktion nicht hardwareabhängig nur auf leistungsstärkeren DiskStations verfügbar ist.
Somit ist die DS218j im Ergebnis eine schnellere Version unserer Vorjahresempfehlung DS216j, wobei die DS218j mit einem Straßenpreis von aktuell ca. 170 Euro preislich auch ungefähr auf dem Niveau der Vorgängerversion geblieben ist.
Weitere Links:
- Zum Hardwareluxx-Tes der sehr ähnlichen Vorgängerversion: Synology DS216j
- Bezugsquelle: Synology Diskstation DS218j im Hardwareluxx-Preisvergleich
4-Bay - QNAP TS-451A
Mit dem TS-451A hat QNAP ein leistungsstarkes 4-Bay-NAS im Angebot, welches noch einige Features bietet, die über die Kernfeatures eines NAS hinausgehen. Über den integrierten HDMI-Ausgang und mit der beigelegten Fernbedienung lässt sich das TS-451A z.B. als Medienplayer im Wohnzimmer einsetzen. Dank einer Dual-Core-CPU von Intel (Braswell) bietet sie genügend Power für vollen Gigabit-Speed und eine flüssige Bedienung. Als Besonderheit hat QNAP bei den TSx51A die Möglichkeit vorgesehen, das NAS direkt per USB-Kabel mit dem Rechner zu verbinden.
QNAPs TS-451A bietet dank QNAPs Betriebssystem QTS ähnlich umfangreiche Möglichkeiten wie Synology mit seinem DSM. Über die fensterbasierte Desktop-GUI lassen sich umfangreiche Einstellungen vornehmen und dank App-Center kann eine Vielzahl von Tools und Programmen einfach nachinstalliert werden. Die Hardware des TS-451A basiert auf einem leistungsstarken Intel Celeron N3060, einem 64-Bit-Dual-Core-Prozessor mit 1,6 GHz. Im zur Seite stehen je nach Modell 2 oder 4 GB an Arbeitsspeicher.
Bis zu vier Festplatten lassen sich über die Hotswap-Einschübe schnell und werkzeugfrei montieren, für deren Einsatz eine Vielzahl an RAID-Modi zur Verfügung stehen. Auch erweiterte Features wie Speicherpools mit Thin-/Thick-Provisioning lassen sich wahlweise nutzen. Für den Datenaustausch stehen neben den zwei Gigabit-Netzwerkports insgesamt drei USB-3.0-Schnittstellen bereit. Die vierte USB-3.0-Schnittstelle im Micro-USB-Format dient zum direkten Anschluss eines Rechners an das NAS. Das TS-451A bietet bei Netzwerktransfers vollen Gigabit-Speed und ist auch in der Lage, Link Aggregation zu nutzen. Dank der AES-NI-Unterstützung des Prozessors lässt auch die aktivierbare Verschlüsselung sehr gut nutzen.
Die eingebaute HDMI-Schnittstelle bietet dann noch besondere Möglichkeiten. So kann das TS-451A mitsamt Fernbedienung direkt als Medienplayer am Fernseher eingesetzt werden. Dank Mikrofon-Eingang und Line-Out lässt sich das NAS mit dem entsprechenden Paket sogar für Karaoke nutzen. Weiterhin kann der direkte Bildausgang auch für einen Linux-Desktop genutzt werden, wobei auch andere Virtualisierungsoptionen zur Verfügung stehen.
Das TS-451A bietet insgesamt ein solides Preis-/Leistungsverhältnis für ein recht leistungsstarkes 4-Bay-NAS, wobei es ähnlich wie Synoloys Modelle mit einem sehr umfangreichen Funktionsangebot punkten kann.
Weitere Links:
High-End - Synology DS1517+
Falls vier Festplatteneinschübe reichen, aber nur mehr Leistung gefragt ist, so bieten sich QNAPs Modelle der TS-x53B-Serie an, welche aktuelle Quadcore-Celerons mit zwei, vier oder sechs Festplattenslots und einem Steckplatz für SSD-Cache- oder 10-Gigabit-Ethernet-Karten kombinieren. Im Portfolio von Synology empfiehlt sich die neue DiskStation DS918+, welche ebenfalls einen aktuellen Quadcore-Celeron verwendet und neben den vier Festplattenslots serienmäßig bereits zwei Steckplätze für einen SSD-Cache aus M.2-SSDs bietet.
Eine weitere Empfehlung, nämlich Synologys Modelle DS1817+/DS1517+, möchten wir kurz näher vorstellen. Die DiskStation DS1517+, ein Modell mit fünf Festplatteneinschüben, hatten wir bereits im Test. Die DS1817+ bietet abgesehen von drei zusätzlichen Festplattenslots die gleiche Technik und Ausstattung wie die DS1517+. Als CPU kommt jeweils ein Intel Atom C2538 zum Einsatz. Dieser eher aus dem Serverbereich stammende 64-Bit-Quadcore-Prozessor ist zwar schon etwas älter und aufgrund eines CPU-Bugs etwas in Verruf geraten, aber durchaus leistungsstark und Synology scheint der aktuellen Plattform-Umsetzung zu vertrauen. Die DS1517+ ist in Varianten mit 2 oder 8 GB an RAM erhältlich, kann aber durch eine Bodenklappe erreichbar leicht auf 16 GB aufgerüstet werden.
Serienmäßig sind vier RJ45-Gigabit-Ports, vier USB-3.0- und zwei eSATA-Ports verbaut, wobei sich letztere für den Anschluss von Erweiterungseinheiten nutzen lassen, über die sich bis zu zehn weitere Festplatten in den Verbund integrieren lassen. Als Besonderheit bieten die DS1517+/DS1817+ eine PCI-Express-Schnittstelle, über welche sich entweder eine Erweiterungskarte für SSD-Caching mit zwei M.2-Steckplätzen, oder eine weitere Netzwerkkarte - vorzugsweise ein 10 Gigabit-Modell - einbauen lässt.
Softwaretechnisch kommt auch hier das einfach zu bedienende und umfangreiche DSM zum Einsatz, wobei die Plus-Modelle hier noch einige auf den Business-Einsatz zugeschnittene Zusatzfeatures bieten. Als Dateisystem steht neben EXT4 auch btrfs zur Verfügung und auch alle Features bzgl. "kollaboratives Arbeiten" (Chat, Office, Mail, u.v.m).
Die DS1517+ als Modell für fünf Laufwerke bzw. die DS1817+ als 8-Bay-Version bieten eine hohe Performance, umfangreiche Möglichkeiten und können dank Erweiterungsslot auch einfach für den Einsatz in 10-Gigabit-Netzwerken fit gemacht werden. Mit einem Preis von ca. 760 Euro für die DS1517+ und ca. 930 Euro für die DS1817+ sind beide Modelle preislich allerdings schon im oberen Segment zu finden.
Weitere Links:
- Zum Hardwareluxx-Test: Synology DiskStation DS1517+
- Bezugsquelle: Synology DiskStation DS1517+ im Hardwareluxx-Preisvergleich
Wenn hingegen die die schiere Menge an möglichem Speicherplatz gefragt ist, dann empfiehlt sich vielleicht noch ein Blick auf die QNAP TS-1635A werfen, einem 16-Bay-NAS mit ARM-CPU, das den Einsatz von zwölf 3,5-Zoll-Festplatten und vier SSDs vorbereitet wurde und aktuell ab ca. 1.300 Euro erhältlich ist. Diese bietet u.a. neben einem internen Erweiterungslot auch zwei SFP+-Slots für eine einfache 10-Gigabit-Aufrüstung.
Weitere Links: