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Bei den Grafikkarten gab es in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen. Auch wenn NVIDIA der Pascal-Architektur treu geblieben ist, so hat die GeForce GTX 1080 Ti mit ihren dutzenden Modellen für Bewegung im High-End-Bereich gesorgt. Mit der GeForce GTX 1070 Ti hat NVIDIA die bestehende Architektur in der oberen Mittelklasse in die Nachspielzeit geschickt. Die hohen Ansprüche, die an die Vega-Architektur gestellt wurden, konnten von AMD nicht erfüllt werden. Für das High-End-Segment reicht die Leistung nicht aus und selbst in der oberen Mittelklasse tut man sich schwer und erkauft sich die Plätze zum Beispiel mit einem recht hohen Stromverbrauch. In diesem Jahr nichts getan hat sich in der Mittelklasse. AMD vertraut auf einen Refresh bekannter GPUs und NVIDIA fühlt sich damit weiterhin gut aufgestellt.
High-End
ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition:
Das High-End-Segment wird von NVIDIA bestimmt. Immerhin fast 20 Modelle der GeForce GTX 1080 Ti haben wir uns angeschaut. Darunter die beste Karte zu wählen ist gar nicht so einfach, denn Das beste Modell gibt es nicht. Wir haben uns also zu einem Kompromiss entschieden, der Kühlung und Leistung möglichst gut vereinen soll. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition ist hier unsere Wahl. Mit Vorgaben von 1.645 und 1.759 MHz liefert man seine Karte mit den höchsten Taktraten aus. Mit fast 2.000 MHz GPU-Takt ohne Zutun des Nutzers darf sich die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition als die schnellste Karte dieser Modellreihe bezeichnen.
Dass eine schnelle GeForce GTX 1080 Ti kein echtes Stromsparwunder werden wird, sollte dabei jedem klar sein. Hinsichtlich der Kühlung bleibt festzuhalten, dass ZOTAC die Lüfter im Idle-Betrieb abschaltet und dabei auch sinnvolle Lüfterkurven und Temperaturgrenzen definiert hat. Das nervige An- und Abschalten im Sekundentakt vermissen wir jedenfalls nicht. Der Idle-Betrieb stellt hinsichtlich der Lautstärke also zunächst einmal kein Problem dar. Man merkt der Karte aber auch an, dass sie darauf getrimmt wurde, möglichst schnell zu sein und dabei musste ZOTAC eben einige Kompromisse eingehen. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition ist auch kein echtes Schnäppchen. 930 Euro werden für die Karte fällig.
ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition:
Mit der ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition konnten wir uns das erste Custom-Modell der Radeon RX Vega 64 anschauen, die auch Monate nach der ersten Vorstellung noch nicht erhältlich ist. Lieferengpässe seitens AMD sind hier wohl das Problem. Dabei bietet die Vega-Architektur viel Potenzial, an dem sich die Hersteller austoben können. Die ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition zeigt ihre Stärken vor allem bei der Kühlung. Die Temperatur von GPU, HBM2 und womöglich auch der VRMs ist deutlich geringer als bei der Referenzversion. Am Ende kommt dabei auch noch eine bietet eine um 5 bis 8 Prozent höhere Leistung als bei der Referenzversion heraus.
Der Kühler mit mehr Fläche in den Kühlfinnen und verbesserter Kontaktfläche schafft es tatsächlich die Package-Temperaturen zu reduzieren. Gleichzeitig aber sind die drei Axiallüfter auch unter Last deutlich leiser, als der einzelne Radiallüfter auf der Referenzversion. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist das Abschalten der Lüfter im Idle-Betrieb bzw. wenn die GPU-Temperatur unter einen gewissen Schwellenwert fällt. Spannungsmesspunkte, die RGB-Beleuchtung samt Synchronisation mit den restlichen Komponenten und die zwei Lüfteranschlüsse sind nette Beigaben der Karte. Das größte Fragezeichen aber besteht für die ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition bei der Verfügbarkeit oder dem Preis. Wer aber die Vega-Referenzversionen bisher nicht kaufen wollte, aber unbedingt bei AMD bleiben möchte, der sollte den Dezember noch abwarten und dann zuschlagen.
Weitere Links:
- Zum Hardwareluxx-Test: Ab Werk die schnellste: ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition im Test
- Bezugsquelle: ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme Edition im Hardwareluxx-Preisvergleich
- Zum Hardwareluxx-Test: Erstes Custom-Design: ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition im Test
- Bezugsquelle: ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition im Hardwareluxx-Preisvergleich
Mittelklasse
EVGA GeForce GTX 1070 SC Gaming ACX 3.0:
Auch wenn die GeForce GTX 1070 früher oder später von der Ti-Variante ersetzt wird, so sind die "alten" Modelle in der Mittelklasse noch immer interessant. Mit eines der besten Modelle ist dabei die EVGA GeForce GTX 1070 SC Gaming ACX 3.0. Dabei dreht EVGA nicht ganz so stark an der Taktschraube wie die anderen Modelle, was der Karte aber zugute kommt. Der verbaute Kühler ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert worden und bleibt in allen Lebenslagen angenehm leise. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Werksfrequenzen fällt das Overclocking-Potential prozentual gesehen recht hoch aus.
Zu einem Preis von etwa 450 Euro ist die EVGA GeForce GTX 1070 SC Gaming ACX 3.0 ein guter Allrounder bei den Modellen der GeForce GTX 1070. Gegen einen kleinen Aufpreis und einer kurzen Registrierung innerhalb von 30 Tagen nach Kauf, kann die Garantie einer jeden Grafikkarte von EVGA von drei auf fünf oder gar zehn Jahre verlängert werden. Im Rahmen des Step-Up-Programms kann eine Karte später sogar kostengünstig gegen das größere Schwestermodell eingetauscht werden. Ein solches Programm gibt es bei anderen Herstellern nicht.
Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8GB:
Für die Mittelklasse hat AMD im Frühjahr die Polaris-Serie neu aufgelegt, ein klassischer Refresh eben. Sapphire hat dies als Radeon RX 580 Nitro+ 8GB umgesetzt. Die Karte glänzt mit einer moderaten werksseitigen Übertaktung. Der Stromverbrauch ist gerade für die übertakteten Modelle aber dennoch zu hoch. Die Polaris-Architektur mag relativ effizient sein, sobald man aber an der Taktschraube dreht, ist es vorbei damit. Die Karten von AMD hatten aber auch vor allem damit zu kämpfen, dass der Mining-Boom zu stark gestiegenen Preises geführt hat. Der Bedarf flacht nun aber langsam wieder ab.
Die Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8 GB bietet ein paar nette Spielereien. Man hat ein eigenes PCB entwickelt, welches bis zu 300 W verkraften soll. Daher sieht man auch die Versorgung mit jeweils einem 8-Pin- und einem 6-Pin-Anschluss vor. Im Silent-Mode kann die Karte auch nur mit dem 6-Pin-Anschluss betrieben werden. Mithilfe der eigenen Software kann die Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ in einen Power-Mode versetzt werden. Dabei werden die Taktraten auf 1.411 MHz angehoben und außerdem das Power-Limit auf +5 % gesetzt. Im Stealth-Mode spielt die Lautstärke eine wichtigere Rolle, sodass Radeon Chill immer aktiv ist und das Power-Limit um 5 % reduziert wird. Die Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8 GB ist für etwa 310 Euro zu haben.
Weitere Links:
- Zum Hardwareluxx-Test: VGA GeForce GTX 1070 SC Gaming ACX 3.0 im Test
- Bezugsquelle: EVGA GeForce GTX 1070 SC Gaming ACX 3.0 im Hardwareluxx-Preisvergleich
- Zum Hardwareluxx-Test: Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8GB im Test
- Bezugsquelle: Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 8GB im Hardwareluxx-Preisvergleich
Low-End
MSI GeForce GTX 1050 Ti Gaming X 4GB:
Der günstige Einstieg für eine dedizierte Grafikkarte beginnt bei NVIDIA mit der GeForce GTX 1050 Ti. Für Full HD bietet die MSI GeForce GTX 1050 Ti Gaming X 4GB genügend Leistungsreserven, vereinzelt lassen sich weniger anspruchsvolle Titel wie beispielsweise DiRt Rally auch in der höheren QHD-Auflösung ruckelfrei spielen. Meistens geht dem 3D-Beschleuniger bei einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten allerdings die Puste aus. Dabei bleibt die Karte hinsichtlich der Kühlung meist sehr entspannt und leise. Wäre es möglich, die GeForce GTX 1050 Ti auch ohne einen zusätzlichen 6-Pin-Anschluss zu betreiben, verzichtet MSI in diesem Fall nicht darauf.
Unter der Haube bietet die Karte eine 3+1-phasige Spannungsversorgung sowie zwei kleinere 85-mm-Lüfter. Diese schalten sich im Leerlauf auch ab, womit die Karte im normalen Office-Betrieb komplett passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. Das Slotblech stellt jeweils einen HDMI-, DisplayPort- und DVI-Ausgang bereit. Der Preis für die MSI GeForce GTX 1050 Ti Gaming X 4GB liegt bei etwa 180 Euro.
PowerColor Radeon RX 550 Red Dragon:
Bei AMD beginnt der Einstieg mit der Radeon RX 550. Auch hier sprechen wir, wie bei der Mittelklasse, nicht mehr von brandneuer Hardware. PowerColor setzt dies in Form der Radeon RX 550 Red Dragon um. Die neuesten Grafikeffekte in höchster Auflösung darf man auf einer solchen Karte natürlich nicht mehr erwarten. Das zeigen schon der Ausbau in Form von 512 Shadereinheiten und der 2 GB große Grafikspeicher. Die GPU sitzt auf einem wenig komplexen PCB, gekühlt von einem Standard-Luftkühler aus Aluminium. Dieser schafft es die GPU auf niedrigen Temperaturen zu halten.
Gegen eine NVIDIA GeForce GTX 1050 als bislang kleinsten Pascal-Ableger aber hat die Radeon RX 550 keine Chance. Erstere hat in allen Benchmarks klar die Nase vorn und ist insgesamt die bessere Grafikkarte für FullHD, denn in vielen Spielen geht dem Polaris-12-Ableger schnell die Puste aus. In nahezu jedem Benchmark-Titel sollten bereits die Qualitätseinstellungen reduziert werden, um spielbare Werte zu erreichen. Aber für jedes Spiel ist diese Karte auch nicht gedacht. DOTA 2, CS:GO und ähnliche Titel besitzen nicht die höchsten Voraussetzungen und sind auch mit einer Radeon RX 550 spielbar und daher genau dann eine Empfehlung. Die PowerColor Radeon RX 550 Red Dragon ist bereits ab etwas weniger als 90 Euro zu haben.
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