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Rightmark verwenden wir schon einige Zeit für Mainboard-Tests, richtig professionell haben wir den Benchmark allerdings erst bei dem Soundkarten-Roundup mit 6 Soundkarten verwendet, da wir dort die Signale mit einer hochwertigen Creative Professional E-Mu 1820 generiert und aufgenommen haben. Das ist bei den Mainboard-Reviews leider nicht möglich, hier verwenden wir einfach ein Loop-Through-Kabel. Der Effekt : Man kann nicht 100%ig sicher gehen, wenn ein Onboard-Sound qualitativ schlechte Werte hat, ob dies aufgrund des Eingangs des Sounds oder des Ausgangs der Fall ist. Die meisten Ausgänge sind noch akzeptabel und von guter Qualität, einige Eingänge haben allerdings Mängel. Im Endeffekt ist das Urteil dann natürlich auch mit einem schlechten Eingang negativ - aber differenzieren können wir leider nicht.
Anders ist dies natürlich wenn ein Sound qualitativ gute Werte auch für den Eingang besitzt. Interessant wird dies vor allen Dingen aufgrund der Jack-Retasking-Funktion für die HD-Audio-Mainboards, denn hier müssen theoretisch alle Ein- und Ausgänge von hoher Qualität sein, weil diese durch Jack-Retasking frei vergeben werden können. Vielleicht geben sich aus diesem Grund die Hersteller jetzt auch mehr Mühe bei den Sound-Eingängen.
Beginnen wir mit unseren Tests :
ASUS P5AD2 Premium (Intel HD-Audio / C-Media CMI9880):
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Für einen Onboard-Sound starten wir hier mit einem extrem guten Ergebnis. Das Board erreicht einen exzellenten Stereo-Crosstalk-Wert, einen sehr guten Rauschabstand und gute Dynamik, einen guten Klirrfaktor und einen guten Intermodulationswert. Nur die Frequeny-Response-Werte hätten noch etwas besser sein können - aber dieser Codec ist qualitativ in dieser Form wirklich hervorragend. Eine Soundkarte ist hier nur noch von Nöten, wenn bei Spielen irgendwelche besonderen 3D-Features verwendet werden sollen oder der Musik-Fan am Werke ist.
Abit AA8 DuraMax (Intel HD-Audio / Realtek ALC880) :
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Leider ist das Ergebnis von ASUS hier nicht zu wiederholen - der Sound-Codec leistet zwar gute Leistung, aber ist gerade bei der Dynamik und beim Rauschabstand nur Durchschnitt. Wer Musik hört, dem werden diese Mängel bei guten Lautsprechern auch auffallen. Trotzdem - im Vergleich zu vielen AC97-Sounds ist der HD-Codec wirklich eine Verbesserung - auch hier muß man nur bei höheren Musikanforderungen zu einer PCI-Soundkarte greifen.
Abit AG8 (AC97 / Realtek ALC658) :
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Trotz AC97 ein hervorragendes Ergebnis hier - das AG8 deklassiert hier praktisch den großen Bruder und erreicht gute Werte wie das ASUS P5AD2 Premium. Einen sehr guten Stereo-Crosstalk sehen wir hier, weiterhin einen guten Klirrfaktor und auch die restlichen Werte sind gut. Auch hier muß also nicht unbedingt auf eine Soundkarte zurückgegriffen werden, wenn man sich nicht bestimmte Features wünscht, die dort vorhanden sind.
Intel D925XCV (Intel HD-Audio / Realtek ALC880) :
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Die schlechten Werte haben uns schon im LGA775-Review gestört, denn der Intel High-Definition Audio-Standard soll ja gerade guten Sound bringen. Leider ist dies gerade beim Intel-Board nicht der Fall gewesen, trotz HD-Audio-Codec sind die Werte nur durchschnittlich und teilweise sogar unterdurchschnittlich. Hier wäre eine Soundkarte angebracht, wenn man nicht nur ab und zu mal eine mp3 hören will oder nicht nur Warntöne von Windows ausgeben möchte. Insgesamt ist dies von allen sieben Boards die schlechteste Audioqualität.
Intel D915GUX (Intel HD-Audio / Realtek ALC860) :
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Das es besser geht, zeigt Intel beim ALC860 auf dem D915GUX. Das Board hat wieder hervorragende Werte - und kann sich mit dem ASUS P5AD2 Premium und dem Abit AG8 an die Spitze der Onboard-Codecs retten. Ein exzellenter Stereo-Crosstalk, gute Intermodulation und ein guter Klirrfaktor, ansonsten stehen auch nur gute Resultate im Ergebnis.
Shuttle SB81P (Intel HD-Audio / Realtek ALC860) :
Das genaue Ergebnis sieht man in dieser Datei.
Shuttle Sound-Chip - obwohl recht identisch mit der Intel-Lösung - ist leider nicht so gut gelungen. Gute Werte - zweimal aber auch ein durchschnittlicher Wert - sehen zwar besser aus als bei den letzten XPCs, allerdings würden wir uns hier einen exzellenten Sound wünschen, damit die eine PCI-Karte, die eingesetzt werden kann, eine TV-Karte sein kann.
MSI 915P Neo2 Platinum (Intel HD-Audio / C-Media CMI9880) :
Nicht möglich
Beim MSI 915P bekamen wir zwar Musik aus den Lautsprechern, es gelang uns aber leider nicht, den Onboard-Sound so zu konfigurieren, dass wir qualitative Messungen durchführen konnten. Rightmark benötigte zum einen einen höheren Ausgangslevel, zum anderen war eine Inter-Channel-Leakage vorhanden. Diese ließ sich mit den aktuellen Treibern und Einstellungsmöglichkeiten nicht beheben - deshalb entfällt hier leider der Vergleich.
Insgesamt sehen wir also bei einigen Mainboards (ASUS, Abit AG8 und Intel D915GUX) sehr gute Onboard-Sound-Lösungen. Es ist hier nicht mehr unbedingt notwendig auf eine Soundkarte zu setzen, allerdings haben viele Soundcodecs natürlich den Nachteil, dass sie das System belasten. Aufgrund der frühen Treiber macht es aber noch keinen Sinn, hierauf genauer zu schauen. Wir hoffen, dass sich der Trend fortschreibt und sich die Onboard-Soundlösungen weiter verbessern. Dann braucht man nur noch zu einer Soundkarte greifen, wenn man wirklich ein audiophiles System benötigt oder sich der Musik in sonstiger Weise besonders erfreut.
Kommen wir nun zu den "richtigen" Benchmarks, zum Leistungsvergleich.