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Sieben Mainboards hatten wir im Test - mit i925x-Chipsatz, mit i915P-Chipsatz und mit i915G-Chipsatz. Weiterhin hatten sie DDR oder DDR2 und die unterschiedlichsten weiteren Features und Optionen. Erkennen konnte man aus den Tests, das die LGA775-Motherboards noch am Anfang der Entwicklung stehen. Einige Fixes im Bios fehlen noch, des Weiteren basteln einige Hersteller noch an einer Fixierung oder Herabsenkung des PCI-Express-Bustaktes bei höheren FSB-Takten und einer Lösung des Serial ATA-Problems über 260 Mhz. Auch werden einige Mainboards, die wir heute praktisch noch vor der Verfügbarkeit am Markt getestet haben, noch eine andere Revision erhalten, wie beispielsweise das Shuttle SB81P. Aber : Trotz kleineren Problemen liefen alle Mainboards in unseren Tests hervorragend stabil, es gab keinerlei Kompatibilitätsprobleme und selbst in diesem frühen Stadium lief jeder DDR2- und DDR-Speicherriegel, der uns vorlag, perfekt.
Sicherlich haben wir auch noch nicht das Ende der Fahnenstange bei der Performance erlebt. Im Moment sind in einigen Benchmarks die DDR2-Boards etwas schneller - viel jedoch in unseren Benchmarks nicht, da wir DDR400 mit 2-2-2-5 getestet haben. Zwar waren auch die DDR2-Boards mit 3-3-3-8 und DDR2-533 unterwegs, aber man kann sehen, was Latenzzeiten ausmachen, wenn man sich das Intel D915GUX ansieht, welches wir mit 4-4-4-12 getestet haben und welches in vielen Benchmarks so hinter den DDR-400-Boards lag. Generell kann man aber nicht sagen, dass DDR-400 mit DDR2-533 mithalten kann, das kommt auf den betrachteten Fall an. Bei der GMA900, die wir einmal mit DDR400 und einmal mit DDR2-533 getestet haben, brachte DDR2 aber wirklich gar nichts - trotz theoretischer Überlegungen, dass ja mehr Bandbreite für den Grafikkern zur Verfügung steht. Die Unterschiede waren marginal, über die meisten Benchmarks lag sogar das DDR-400-System in Führung.
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Kommen wir nun zu einer einzelnen Wertung für jedes Mainboard :
ASUS P5AD2 Premium :
Das ASUS-Board ist ein Mainboard der Superlative. Zwei Gigabit Ethernet-Controller, dabei beide über PCI-Express angebunden, 800mbit/s Firewire, USB 2.0, 8 Serial ATA-Ports, die alle im Raid betrieben werden können, ein zusätzlicher ATA/133-Controller und ein guter 7.1-Kanal-Digitalsound sowie ein IEEE802.11b/g-Wireless LAN. Mehr geht auf einem Board nicht und mehr geht auch nicht in den Lieferumfang eines Boards - das Paket ist bis oben hin vollgepfropft. Das Bios ist zwar noch nicht 100%ig ok, aber eines der Feature-reichsten hier im Test und ASUS ist bekannt dafür, dass man immer wieder etwas verbessert. Auch beim Overclocking ist dieses Board aktuell die Nr. 1 zusammen mit dem AA8 DuraMax, es macht aber insgesamt bei sehr hohen Frequenzen den besseren Eindruck.
Kritik müssen wir aber auch los werden - zum einen am angesprochenen FSB, der mit 202.2 Mhz zu hoch ist. Hier sollte man dem User die Möglichkeit geben, den Turbo-Gang zu deaktivieren, wenn er diesen nicht möchte. Zum zweiten funktioniert DDR600 noch nicht - das könnte das Board weiter beschleunigen, wenn ASUS dies tatsächlich implementieren kann.
Preis : Ab ca. 250 Euro.
Die Frage stellt sich hier, ob wir trotz der kleinen Fehlerchen einen Award vergeben, denn wir nehmen an, das ASUS die kleinen Bios-Probleme noch behebt. Wir meinen, dass ein Award sicherlich aufgrund der Fülle an Features, des guten Overclocking-Ergebnisses und aufgrund des Lieferumfangs gerechtfertigt ist und hier auch der Preis nicht zu hoch ist, wenn man die Features wirklich benötigt. Demnach vergeben wir einen Award mit der Bitte an ASUS, in Zukunft eine Möglichkeit zum Testen bei 200.00 Mhz zu schaffen... Herzlichen Glückwunsch !
Abit AA8 DuraMax :
Abit hat mit dem AA8 DuraMax ein gutes i925x-Board gebaut und gute Features integriert - aber nicht konsequent zu Ende gedacht. Einen PCI Gigabit-Ethernet-Controller zu verwenden, wenn man einen PCI-Express-Chip hätte verbauen können, ist bei einem High-End-Board eigentlich nicht perfekt. Weiterhin fehlt uns ein zusätzlicher ATA/133-Controller - aber diesen Vorwurf muß man eigentlich Intel machen und nicht Abit. Durchschnittlich ist auch der Onboard-Sound und schließlich fehlt noch der Fix für das B1-Stepping im Bios, damit das Board auch in den Benchmarks noch ein wenig zulegt.
Dort hat es sehr gut gelegen - trotz sicherlich leichtem Ausbremsen. Positiv zu erwähnen ist auch die sonstige Ausstattung - Firewire, USB 2.0, Serial ATA Raid plus den genannten Onboard-Sound und der PCI-Gigabit Ethernet Controller. Hinzu kommen gute Overclocking-Features, die auch schon funktionieren, allerdings schwankt der FSB bei hohen Taktfrequenzen bedenklich. Die Stabilität und Kompatibilität und auch der Rest des Bios ist hingegen wieder hervorragend.
Preis : Ab ca. 150 Euro.
Einen Award können wir leider nicht vergeben - zum einen aufgrund des PCI Gigabit Ethernet Controllers, zum anderen aufgrund den kleineren Fehlern im Bios und des mäßigen Onboard-Sounds. Vielleicht kann Abit dies ja recht schnell beheben, denn der Preis des Boards ist für den Overclocker sicherlich verlockend.
Abit AG8 :
Das AG8 gleicht dem AA8 auf dem ersten Blick - aber es gibt einige Unterschiede. Das Board kommt mit einem hervorragenden Sound, kann trotz DDR-400 mit guter Performance auftrumpfen und hängt nur in den Benchmarks hinterher, wo auch das B1-Stepping aufgrund des Bios einen Strich durch die Rechnung macht. Beim Overclocking schnitt das Board bei uns auch noch nicht gut ab, hier wird es sich Abit aber nicht nehmen lassen, in einer der nächsten Bios-Versionen noch einmal Gas zu geben. Wir werden dann entsprechend nachtesten.
Dasselbe gilt natürlich hier für den PCI Gigabit Ethernet Controller - das hätte besser gelöst werden können. Die Kompatibilität, die Stabilität und Teile des Bios waren schon sehr gut, hier kann Abit drauf aufbauen. Ansonsten gefällt das AG8 vor allen Dingen aufgrund der kompletten Ausstattung, auch wenn man hier ebenfalls noch ATA/133-Schnitttstellen vermissen könnte.
Preis : Ab ca. 140 Euro.
Auch hier können wir leider keinen Award vergeben, auch wenn wir sicher sind, das Abit das B1-Problem in den Griff bekommt und das AG8 für ein sehr gutes Motherboard halten - gerade aufgrund des guten Onboard-Sounds. Wir hätten uns einen Gigabit Ethernet-Controller gewünscht, der auf PCI-Express-Basis aufbaut - vergleicht man das Board dann vom Lieferumfang beispielsweise mit dem MSI, so ist dieses attraktiver.
Intel D925XCV :
Ein typisches Intel-Board : PCI-Express Gigabit Ethernet Controller, HD-Audio-Codec, Serial ATA Raid, Firewire. So muß ein High-End-Board aussehen, aber im Vergleich zu anderen geht uns auch dies nicht weit genug. Hier fehlt der ATA/133-Controller, den Intel natürlich nicht mit liefert, weil man ihn ja gerade aus der ICH6R gestrichen hat und für nicht mehr notwendig erachtet. Auch ist der Sound leider nicht nach unserem Geschmack - die Features waren zwar gut, die Qualität aber leider nicht.
Das Bios ist zwar sehr gut, aber vom Aufbau etwas wirr. Vom Overclocking darf man bei dem Mainboard trotz Intel Desktop Control Center nichts erwarten, aber von der Kompatibilität und Stabilität, die wie immer bei Intel-Motherboards perfekt ist. Das geht allerdings auch auf Kosten der Performance - das Board hängt zwar nicht hinter den anderen zurück, befindet sich aber selten im vorderen Bereich.
Preis : Ab ca. 160 Euro.
Auch hier reicht es nicht für eine Auszeichnung. Das Board ist zwar von hoher Qualität, aber im Vergleich schneidet das MSI deutlich besser ab, ist fixer und bietet mehr Optionen als das Intel-Flagschiff.
Intel D915GUX :
Das Intel D915GUX ist das ideale Office-Board. Integrierte Grafik, die trotzdem noch recht flott ist, ein sehr guter Onboard-Sound, dazu ein 10/100mbit Ethernet, Serial ATA und USB 2.0. Mehr braucht man nicht. Vom Hocker haut einen das Board natürlich auch nicht, das ist klar - dafür fehlt dem MicroATX-Board der Platz und die Zielgruppe ist auch nicht der High-End-Freak. Das Bios, die Kompatibilität und Stabilität ist allerdings vorbildlich und klasse.
Etwas mehr hätten wir uns von der GMA900 in Verbindung mit DDR2 erhofft - aber im Vergleich zum Shuttle SB81P brachte DDR2 hier keine bessere Grafikperformance. Ohne Grafik gilt dasselbe wie für das Intel D925XCV - es liegt nicht in der Spitzengruppe, beim D915GUX ist es aber leider auch so, dass es oft die rote Laterne hat, weil wir keine Speicherlatenzzeiten unter 4-4-4-12 einstellen konnten.
Preis : Ab ca. 125 Euro.
Als Büro-Motherboard 1a, aber für einen Award natürlich nicht unsere Wahl. Auch hier loben wir die Qualität, aber der Zielmarkt dieses Boards ist wohl eher der OEM-Bereich.
Shuttle SB81P :
Der XPC wird sicherlich seine Fans finden - eine komplette Ausstattung, ein tolles Aussehen und ein guter Aufbau. Gerade das neue Gehäuse kann gefallen, hier hat Shuttle sowohl vom Aufbau wie auch von der Montage her einen Fortschritt gemacht. Das neue 350W-Netzteil kann auch überzeugen, die Belüftung noch nicht ganz - gerade wenn der seitliche Lüfter gegen die Seitenwand bläst, wird das System etwas heiss. Das passiert aber nur bei extrem schnell getakteten Prozessoren - für den Wohnzimmer-Rechner reicht ein kleinerer und dann ist der XPC auch schick ruhig.
Der Chipsatz in Verbindung mit DDR400 läuft erstaunlich gut - teilweise kann sich der SB81P sogar in die Spitzengruppe von der Performance vorarbeiten. Es fehlt hier auch noch der B1-Fix und die Möglichkeit zum Übertakten, aber Shuttle ist hier auch noch am Anfang, es werden noch einige Bios-Versionen kommen und dann wird sicherlich auch die Performance noch einmal ein Stückchen besser. Die Kompatibilität und Stabilität war hingegen schon klasse, der Onboard-Sound qualitativ aber nur im Mittelfeld.
Gut sind hingegen die Features, die das Board mitbringt - sogar einen PCI-Express Gigabit Ethernet Controller hat man dem kleinen Zwerg spendiert. Schaut man über die Bios-Probleme hinweg, so hat Shuttle hier wieder einen richtigen Renner im Angebot.
Preis : Ab ca. 420 Euro.
Award ja oder nein ? Der SB81P muß sicherlich noch ein wenig reifen, aber mit einer oder zwei neuen Bios-Versionen sieht es schon ganz anders aus. Aufgrund der tollen Features müsste man eigentlich sofort einen Award zücken, aber bei 420 Euro kommt man schon ins Grübeln. Ein Mainboard + Kühlkörper + Gehäuse + Netzteil darf eigentlich nicht mehr als 350 Euro kosten. Den Award bekommt der XPC, aber wir hoffen, dass er in den nächsten Wochen mit einer besseren Verfügbarkeit noch etwas im Preis sinkt.
MSI 915P Neo2 Platinum :
Auch hier finden wir ein hervorragend ausgestattetes Board vor - mit dem i915P-Chipsatz kommt es zudem auch noch auf eine sehr gute Performance. Die ICH6R mit Serial ATA Raid, ein Gigabit Ethernet Controller, der über PCI-Express angeschlossen ist, ein Onboard 7.1-Sound, ein Firewire-Controller, ein zusätzlicher ATA/133-Controller und Serial ATA Raid machen das Board zu einer sehr guten Platine. Weitere Merkmale sind ein praktisch perfekter Lieferumfang. Den Onboard-Sound konnten wir leider nicht testen - warum auch immer.
Das Bios ist schon recht rund, allerdings hat MSI bislang noch keinen Weg gefunden, den PCI-Express-Takt zu stabilisieren, damit auch das Overclocking auf dem schicken Board zum Vergnügen wird. Die Kompatibilität und die Stabilität des Boards war sehr gut im Test und aufgrund der immer recht hohen Performance könnte sich das Board bald zum Geheimtipp entwickeln.
Preis : Ab ca. 150 Euro, auch als Bundle erhältlich mit 2x256 MB DDR2-533, dann ab 280 Euro.
MSI muß eigentlich nur noch das Overclocking-Problem in den Griff bekommen - denn ansonsten ist das Mainboard sowohl vom Preis/Leistungsverhältnis aufgrund der Features und des guten Lieferumfangs sowie der guten Kompatibilität und Stabilität perfekt. Eine gute Performance kommt oben drauf, mit einer neuen Bios-Version sieht vielleicht das Übertakten auch schon ganz anders aus. Aus diesem Grund gibt es schon jetzt unseren Award :
Insgesamt zeigen die ersten sieben Sockel 775-Produkte, wohin der Weg geht - das nächste Roundup mit weiteren Sockel 775-Motherboards ist aber schon in Arbeit...
Weitere Links :
- Das "letzte" DDR-SDRAM-Roundup mit aktuellen High-End-Modulen
- i925x und i915P-Chipsätze und die neuen Pentium 4-Modelle mit LGA775
- Der Pentium M "Dothan"
- Intel Pentium 4 Northwood vs. Prescott mit 3.4 Ghz
- Intel Pentium 4 Prescott - 90nm in der Praxis
Weitere Mainboard- und CPU-Reviews findet man in unserer Testdatenbank unter Prozessoren, Mainboards Intel oder Mainboards AMD.
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