R wie Rockstar
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Mit Grand Theft Auto 5 ist Rockstar Games in diesem Jahr nicht nur ein würdiger Nachfolger der beliebten Gangster-Reihe gelungen, sondern schrieb damit auch eine ganze Reihe von neuen Rekorden. Insgesamt sieben Mal schaffte es GTA V in das Guinness-Buch der Rekorde. Für Rockstar Games wohl aber im wichtigsten ist, dass sie die Entwicklungskosten für den Open-World-Kracher schon nach wenigen Tagen zu einem großen Teil wieder hereingeholt werden konnten. Schon nach drei Tagen hatte der Titel einen Umsatz von über drei Milliarden US-Dollar generiert. Jedoch reicht GTA V mit Gesamtkosten in Höhe von rund 265 Millionen US-Dollar an die Budgets großer Hollywood-Blockbuster wie "Der Fluch der Karibik" oder "Harry Potter" heran. Nicht nur die Spieler zeigten sich begeistert, auch bei der Fachpresse sammelte der Titel eine Bestnote nach der anderen ein.
Etwas getrübt wurde der Spaß von GTA Online, dem Mehrspielermodus des Titels. Der große Ansturm zwang die Server für einige Tage in die Knie und auch zahlreiche Bugs trübten den Spielspaß. Dafür erhielten Onlinespieler etwa einen Monat später eine Entschädigung in Höhe von 500.000 GTA-Dollar. Inzwischen gab es mit einem größeren Update neue Spielinhalte - weitere sollen folgen. Bislang ist GTA V allerdings nur für die Xbox 360 und die PlayStation 3 erschienen. Eine offizielle Ankündigung für den PC oder gar für die neuen Konsolen von Microsoft und Sony gibt es noch immer nicht. Die Gerüchte hierzu halten sich aber wacker. Eine Petition für eine PC-Version gibt es jedenfalls schon seit Juli.
S wie Smartphones
Das wohl wichtigste technische Gerät der vergangenen zwölf Monate? Natürlich erneut das Smartphone. Kaum ein anderes Segment der IT-Welt ist so stark gewachsen und sorgt für ein derart hohes Entwicklungstempo. Und dennoch sind Innovationen in diesem Jahr eher selten gewesen. Keiner der großen „Player“ hat es geschafft, etwas wirklich neues auf den Markt zu bringen. Apple hat es mit seinem Fingerabdrucksensor versucht, Samsung mit seiner erweiterten Gestensteuerung und Stiftbedienung, Nokia mit hochauflösenden Kameras - die wirklich großen Probleme hat aber niemand in den Griff bekommen.
Auch die Geräte des Jahres 2013 müssen nach spätestens zwei Tagen wieder geladen werden, ein einheitlicher Standard für die drahtlose Übertragung zwischen Smartphone und Fernseher fehlt weiterhin und schnelle Updates für Android-Geräte gibt es meist immer noch nicht. Immerhin aber deutet sich etwas wie ein Trend an. Denn nachdem die Hersteller über längere Zeit hinweg nur ihre größten Modelle mit Oberklassetechnik ausgestattet haben, wird nun endlich auch der 4-Zoll-Klasse wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Und dies nicht ohne Grund. Denn schon im kommenden Jahr soll der Absatz in den hohen Preisklasse stagnieren, für ihre Jahresziele brauchen die Hersteller also neue Käuferschichten.
Das Thema Smartphones im Jahr 2013 ist aber auch mit gleich drei Niedergängen verbunden. Während BlackBerry mit frischem Geld wohl vorerst künstlich am Leben gehalten wird, hat Nokia sich zumindest für die kommenden Jahre vom Smartphone-Markt verabschiedet und die entsprechende Sparte regelrecht verschenkt. Am Ende dürfte aber HTC die tragischste Figur sein. Denn trotz überzeugender Hardware hat das Unternehmen zuletzt einen Verlust erwirtschaftet und die Trendwende zunächst verpasst.
T wie Telekom / Twitter
Was haben die Deutsche Telekom und Twitter gemeinsam? Außer einer recht jungen Partnerschaft und Vögeln nicht viel. Diese beiden Punkte reichen aber, um die zwei Unternehmen unter einem Buchstaben zu präsentieren. Denn während Tweets - Vogelgezwitscher - wieder ein Stück weit populärer geworden sind und Twitter den lang erwarteten Gang an die Börse gewagt hat und damit zumindest derzeit sehr erfolgreich ist, hätte die Deutsche Telekom auf ihre Nähe zur Vogelwelt lieber verzichten sollen. Denn wer Drosseln säht, wird Kritik und Spott ernten.
So oder so ähnlich kann man zumindest die inzwischen wieder abgesagten Pläne zur Drosselung der Übertragungsraten aller DSL-Anschlüsse zusammenfassen. Ursprünglich sollte ein derartiger Schritt dafür sorgen, dass diejenigen, die das Netz mehr als der Durchschnitt nutzen, auch mehr dafür bezahlen. Tatsächlich aber dürfte es dem Bonner Konzern eher darauf gegangen sein, denn kostspieligen Netzausbau zu verlangsamen und gleichzeitig über bevorzugte Dienste wie beispielsweise Entertain höhere Einnahmen zu generieren. Dass sich zwischenzeitlich selbst die Bundesregierung kritisch zu Wort meldete, darf als bezeichnend für den wohl größten deutschen PR-Gau des Jahres gelten. Letztlich dürften aber auch eine Abmahnung sowie ein Urteil des Landgerichts Köln ihren Teil zum Umdenken beigetragen haben. Von Vögeln dürfte die Deutsche Telekom erst einmal genug haben, auf wenn man nun mit dem Herrn des Zwitscherns enger zusammenarbeitet.
U wie Uebernahmen
Unter "P wie Pleiten" hatten wir bereits ein paar Unternehmen genannt, die ihre Geschäfte in diesem Jahr aufgeben mussten. Einige davon hatten jedoch auch Glück und wurden von einem Konkurrenten, Mitstreiter oder schlichtweg von einem anderen Interessenten übernommen. Die prominenteste Übernahme in diesem Jahr war natürlich die von Microsoft und Nokia. Insgesamt 5,44 Milliarden Euro in bar bezahlten die Redmonder für den Deal und sicherten sich so nicht nur zahlreiche Namensrechte und Lizenzen, sondern auch die Marken Lumia und Asha. Bisherige Smartphones der Lumia-Reihe dürfen zudem weiter unter dem Namen Nokia angeboten werden. Die Rechte am eigenen Namen bleiben in Finnland, wo man sich in den kommenden Jahren auf die Entwicklung neuer Mobiltelefone spezialisieren wird - egal ob unter eigenem Namen oder für andere Unternehmen.
Ebenfalls gerettet wurde der Online-Händler GetGoods, dessen Muttergesellschaft im November dieses Jahres Insolvenz anmelden musste. Conrad Electronics sicherte damit ein Großteil der insgesamt 190 Arbeitsplätze. Gut schaut es auch für den Speicherhersteller OCZ aus. Rund 35 Millionen hat Toshiba geboten. Ansonsten sicherte sich Listan die Rechte von Xilence, Vodafone übernahm Kabel Deutschland, ein paar Filialen von K&M Elektronik gingen an Bora Computer, Apple übernahm den Kinect-Sensor-Hersteller PrimeSense und eBay den Zahlungsdienstleister Braintree.
Bei Lucas Arts gingen nach der Übernahme durch Walt Disney allerdings die Lichter aus, eine Übernahme von Snapchat dürfte uns aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ereilen. Vor weiteren Verzögerungen steht auch noch die Übernahme von E-Plus an Telefonica.
V wie Volcanic Islands
Am 8. Oktober fiel der Startschuss für AMDs neue Grafikkarten-Generation "Volcanic Islands". Den Anfang machten dabei die Radeon R9 280X, die Radeon R9 270X und die Raden R7 260. Auch die kleineren Einstiegsmodelle wurden präsentiert. Bahnbrechende Neuerungen brachten die 3D-Beschleuniger im Vergleich zur Radeon-HD-7000-Familie jedoch nicht, waren sie doch allesamt ein simples Rebranding, zumindest aber ein kleines Facelifting der alten Generation. Hier und da kam ein Boost-Takt hinzu und je nach Modell schraubte AMD auch an den Taktraten. DirectX-11.2-Support und die Unterstützung der eigenen Mantle-APU kamen je nach Grafikkarte ebenfalls hinzu. Wirklich Neues gab es erst mit der AMD Radeon R9 290X und der Radeon R9 290 auf "Hawaii"-Basis, die am 24. Oktober und 5. November folgen durften. Die neuen High-End-Karten konnten mit einem dickeren Speicherinterface, höheren Taktraten und natürlich einer weiter gesteigerten Anzahl an Recheneinheiten aufwarten. Auch das PowerTune- und das Kühlsystem wurden kräftig überarbeitet.
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Auch wenn die beiden Grafikkarten etwas zu laut und vor allem zu heiß wurden, zwang AMD seinen Konkurrenten NVIDIA dazu, mit einem weiteren Modell nachzulegen - nicht nur aufgrund des günstigen Preises, sondern vor allem auch aufgrund der Leistung, schließlich konnten die beiden AMD-Karten mit einer GeForce GTX 780 sehr gut mithalten. NVIDIA holte noch in der selben Woche zum Gegenschlag aus und präsentierte seine GeForce GTX 780 Ti, einen dritten GK110-Ableger, dafür aber im Vollausbau. In den nächsten Wochen dürften wir sowohl von der NVIDIA-Karte wie auch von den beiden "Hawaii"-Modellen endlich auch die ersten bzw. weitere Custom-Karten zu Gesicht bekommen. Dann wird AMDs Radeon R9 290X wohl noch interessanter werden, wenn sie endlich leise, kühl und noch etwas schneller werden wird.